Die Gefahr lauert im BadeseeCove starb nach nur 45 Minuten! Diese Alge kann Hunde in kürzester Zeit töten

Hund Cove ist neugierig, schnuppert und bleibt plötzlich an einem Seeufer stehen. Dann geht alles ganz schnell. Nur 45 Minuten später ist er tot.
Vor allem Badessen und Gewässer, die mit Bakterien wie der Blaualge verseucht sind, können eine große gesundheitliche Gefahr für Haustiere darstellen. Schluckt der Vierbeiner was von dem Wasser, kann das sogar lebensgefährlich sein. Was genau mit Cove passiert ist und warum seine Besitzer seine tragische Geschichte erzählen, erfahren Sie im Video.

Plötzlich ging alles ganz schnell

Jan und Paul Egginton aus England gehen mit ihrem zweijährigen geliebten Hund Cove spazieren, bis der Vierbeiner plötzlich an einem Seeufer stehen bleibt, gerade einmal 45 Minuten später ist Cove tot. Der Grund: Er kam mit der giftigen Blaualge in Berühung. „Cove bleibt unvergessen. Er war so viel mehr als nur ein Hund“, erzählt Jan Egginton SWNS.

Dass Blaualgen für Hunde sehr gefährlich und sogar tödlich sein können, bestätigt auch Tierärztin Dr. Tanja Pollmüller (Doc Polly) auf RTL-Nachfrage. „Eine genaue Zeitangabe festzulegen, wann ein Hund nach dem Verzehr von Blaualgen sterben kann, kann man nicht angeben. Aber es ist durchaus möglich, dass ein Hund schon nach kürzester Zeit sterben kann“, so die Expertin. Dabei komme es jedoch auf verschiedene Faktoren an.

Das Gift muss schnellstmöglich aus dem Körper raus

„Es kommt natürlich darauf an, wie groß ein Hund ist, wie viel er wiegt und wie viel er von dem verseuchten Wasser getrunken hat“, so Pollmüller. Außerdem komme es auch auf die Konzentration an, wie viele Bakterien sich bereits in dem Wasser befinden. „Die Dosis macht das Gift!“

Lese-Tipp: Blaualgen im See: Wie giftig sind sie für meinen Hund?

Wie bei jeder Vergiftung sei es laut Pollmüller wesentlich, das Gift schnellstmöglich aus dem Körper herauszubekommen. „Wichtig ist es, das Tier zum Erbrechen zu bringen, denn das Gift soll möglichst nicht in den Blutkreislauf geraten“, so Doc Polly. Deswegen sollten Tierhalter unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Toxine zu entfernen

Gerade bei Flüssigkeiten ist es wichtig, besoders schnell beim Tierarzt zu sein. Denn, so Pollmüller, „sobald diese in den Dünndarm gelangen, was bei Flüssigkeiten viel schneller passiert, als bei festen Stoffen, kann man die Tiere nicht mehr erbrechen lassen“. Weitere Therapiemöglichkeiten seien neben dem Erbrechen eine Darmspülung, eine Infusionstherapie oder auch die Verabreichung von Aktivkohle. Die Expertin erklärt: „Aktivkohle bindet die Gifte und wird den Tieren oral verabreicht. Was viele Menschen nicht bedenken, ist jedoch die Menge, die dem Tier gegeben werden soll. Richtwert ist: eine Tablette pro Kilo Körpergewicht.“

Auch wenn Doc Polly selbst noch keine Haustiere in Behandlung hatte, die mit Blaualgen in Kontakt gekommen sind, sind ihr solche Fälle durchaus bekannt.

Lese-Tipp: Die besten Tipps für die Hundeerziehung

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Warum ist die Blaualge so gefährlich?

Cyanobakterien, die auch als Blaualgen bekannt sind, kommen vor allem nach Hitzewellen in Bächen, Seen oder Flüssen vor. „Sie können verschiedene Toxine produzieren, die nach Aufnahme für Mensch und Tier lebensgefährlich sind“, erklärt Dr. med. vet. Julia Tünsmeyer im Gespräch mit RTL. Vor allem weil Hautiere sich gerne im Wasser tummeln und davon trinken, sei die Gefahr für sie besonders hoch.

„Bei hoher Toxinbelastung kann sogar schon das nach dem Baden aus dem Fell geleckte Wasser ausreichen, um eine lebensbedrohliche Vergiftung zu verursachen“, warnt die Expertin.

Erste Anzeichen für eine Vergiftung

  • Apathie

  • Schwäche

  • Desorientiertheit

  • Erbrechen

  • Durchfall

  • Zittern

  • Krampfgeschehen

  • massives Speicheln/Tränenfluß

  • fortschreitende Lähmungserscheinungen

  • Atmungsprobleme

  • veränderte Schleimhautfarbe (blass/bläulich/gelblich)

  • bis hin zu Kreislaufzusammenbruch

  • Koma, Atemstillstand und Tod

Wenn Ihr Hund mit der Blaualge in Kontakt gekommen ist und Sie eines der Symptome bemerken, sollten Sie ihn mit sauberen Wasser abwaschen, um eventuelle Giftreste zu beseitigen und zum Tierarzt gehen.

Wie können Sie Ihr Tier vor den Algen schützen?

Als Hundebesitzer sollte man immer sehr vorsichtig sein und das Tier nicht aus verdächtigen, nicht-kontrollierten Gewässern trinken lassen. Ist ein Tier erst einmal vergiftet, kann es schnell zum Tod führen. Tünsmeyer erklärt: „Nicht alle Algenformen produzieren die giftigen Toxine, man kann es mit dem bloßen Auge aber nicht erkennen, ob und wie stark die Toxinbelastung ist.“ (kko)