Vorerst nur ein Flickenteppich

Deutschlandticket Sozial startet: Was es kostet und wer Anspruch auf das Billig-Abo hat

Das Deutschlandticket ist ab sofort verfügbar.
Nordrhein-Westfalen führt das Deutschlandticker sozial ein.
Micha Korb, picture alliance

In Nordrhein-Westfalen erhalten Millionen Geringverdiener die Möglichkeit, ein vergünstigtes Deutschlandticket zu kaufen.
In welchen Bundesländern es bereits das Billigticket noch günstiger gibt, was es in NRW kostet und wer Anspruch auf die vergünstigte Version hat.
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Deutschlandticket Sozial: Starttermin und Preis

Ab dem 1. Dezember können Geringverdiener und Leistungsbezieher in den ersten Regionen von Nordrhein-Westfalen eine vergünstigte Variante des Deutschlandtickets für bundesweite Fahrten im Nah- und Regionalverkehr nutzen.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und auch ein Teil der Verkehrsbetriebe im Verkehrsverbund Westfalentarif starten am kommenden Freitag mit dem neuen Deutschlandticket Sozial.

Es ist mit 39 statt 49 Euro im Monat noch günstiger als die Standardvariante des Deutschlandtickets. Für den Ticketerwerb ist allerdings ein Berechtigungsnachweis erforderlich.

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Wer hat Anspruch auf ein Deutschlandticket Sozial?

Nach Einschätzung des NRW-Verkehrsministeriums haben landesweit etwa drei Millionen Menschen Anspruch auf das neue Deutschlandticket Sozial.

Sowohl das Ministerium als auch die Verkehrsverbünde erwarten aber keinen Zuwachs in einem solchen Umfang. Es dürfte neben neuen Deutschlandticket-Nutzern auch etliche Wechsel von Kunden hin zu der neuen günstigeren Variante geben.

Wie der VRR im Internet auflistet, sind zum Bezug des neuen Tickets Empfängerinnen und Empfänger von folgenden Leistungen berechtigt:

  • Arbeitslosengeld II

  • Bürgergeld

  • Sozialgeld

  • Sozialhilfe

  • Wohngeld

  • nach dem Sozialgesetzbuch VIII

  • nach dem Asylbewerberleistungsgesetz

  • nach dem Bundesversorgungsgesetz berechtigt.

Wer sich nicht sicher ist, ob er Anspruch hat, soll in der Behörde vor Ort nachfragen.

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Diesen Nachweis braucht man für ein Deutschlandticket Sozial

Wie der VRR erklärt, ist der erforderliche Berechtigungsnachweis oder ein Bescheid für den Erwerb eines Deutschlandticket Sozial in der Behörde vor Ort zu erhalten.

Nur Kundinnen und Kunden mit dem Nachweis aus einer VRR-Kommune könnten das preislich reduzierte Ticket im VRR kaufen, erklärt ein Sprecher.

Der VRR empfiehlt, die Tickets beim Verkehrsunternehmen vor Ort zu kaufen, weil die Legitimationsdokumente der lokalen Behörden örtlich bekannt seien und schneller geprüft werden könnten.

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So erklärten die Wuppertaler Stadtwerke für ihren Bereich, dass der von den Behörden ausgestellte Berechtigungsnachweis beim Abo-Antrag im Kundencenter vorgelegt oder in der Ticket-App hochgeladen werden müsse

In diesen Bundesländern und Gemeinden gibt es das Deutschlandticket noch günstiger

Wie es besser und günstiger geht, zeigt das Land Hessen: Dort wurde bereits zum 1. August 2023 landesweit ein vergünstigtes Deutschlandticket eingeführt. Der Hessenpass mobil ist zu einem Preis von 31 Euro erhältlich.

In Hamburg erhalten Berechtigte seit dem 1. Mai 2023 einen Sozialrabatt in Höhe von 30 Euro. „Damit können Personen, die existenzsichernde Leistungen erhalten, für 19 Euro pro Monat auch ein Deutschlandticket kaufen“, erklärt die Stadt.

Weitere Bundesländer prüfen noch Verfahren für ein verbilligtes Deutschlandticket. Einzelne Kommunen sind bereits vorgeprescht und bieten ein vergünstigtes Deutschlandticket an. So kostet in Nürnberg das ermäßigte Deutschlandticket für Nürnberg-Pass-Inhaber seit dem 1. August 2023 ebenfalls 19 Euro im Monat.

Schön ist der Flickenteppich nicht, aber immerhin kommt Bewegung ins Deutschlandticket. Damit Millionen Menschen mit wenig Geld mobil bleiben. (dpa/aze)