Sonnenbrillen-Mythen im Check

Darum sind Sonnenbrillen für Kinder so wichtig

Die Sonne ist da, die Sonnenbrillen werden wieder ausgepackt. Aber Brille ist nicht gleich Brille. Doch was muss eine Sonnenbrille erfüllen, damit sie unsere Augen wirklich vor Sonnenstrahlen schützt? Oben im Video zeigen wir, worauf Sie beim Kauf achten sollten. Und wir decken die größten Mythen auf: Ist der Schutz höher, je dunkler die Gläser sind? Nimmt der Schutzfaktor der Brille über die Jahre ab? Und sind größere Brillen sicherer als kleine? Wir sorgen für Durchblick!
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Optiker: Kinderaugen sind besonders empfindlich!

Neben der Haut sollten auch unsere Augen ausreichend vor Sonne geschützt werden. Ein guter UV-Schutz ist wichtig, besonders für Kinderaugen. „Denn Kinder haben noch eine sehr transparente, sehr lichtdurchlässige Augenlinse“, erklärt Optiker Kai Jäger. „Im zunehmenden Alter wird sich diese ein bisschen gelb verfärben. Die leichte Gelbverfärbung ist eine Art integrierter UV-Filter im Auge. Der ist bei Kindern aber noch nicht da. Aus diesem Grunde ist es wirklich wichtig bei Kindern, dass sie eine Sonnenbrille mit einem guten UV-Filter haben.“ Das werde nochmal wichtiger, wenn man im Urlaub ist, wo „vielleicht auch eine gerade Wasser- oder Schneefläche ist, die auch nochmal UV-Licht reflektiert“, so der Experte.

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Wie schlimm ist es, wenn ich keine oder die falsche Sonnenbrille trage?

„Wenn man keine Sonnenbrille trägt, ist das weniger schlimm im Vergleich zu einer falschen Sonnenbrille“, betont Jäger. Denn wenn wir keine Sonnenbrille tragen, reagiere der Körper reflexartig. „Man kneift die Augen zu, damit weniger Licht ans Auge kommt, die Pupillen werden kleiner bei starker Blendung. Dadurch dass die Pupillen kleiner sind, kommt weniger Licht ins Auge, damit auch weniger UV-Licht. Das ist ein Abwehrmechanismus des Körpers.“

Wenn wir aber eine Sonnenbrille tragen, die nur dunkel macht, aber keinen UV-Schutz hat, sei das problematisch. „Durch die dunklen Gläser wird der Reiz die Pupillen klein zu machen, nicht an den Körper gegeben“, so der Optiker. „Sie bleiben also groß, sie haben eine große Eintrittsluke für Licht. Es kommt UV-Licht durch die große Luke hindurch, wenn das nicht gefiltert wird. Und das könnte auch auf die Netzhaut durchschlagen.“

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Wie erkenne ich eine gute Sonnenbrille?

Das Wichtigste zuerst: Gut muss nicht gleich teuer sein! „Es gibt günstige Sachen, die gut sind. Es gibt hochpreisige Sachen, die nicht so gut sind“, erklärt Jäger. „Dass man für 1,90 Euro wahrscheinlich keine qualitativ gute Brille bekommt, das ist klar. Aber es müssen auch nicht immer direkt die 400 Euro sein. Man bekommt auch für kleineres Geld eine gute Sonnenbrille.“

Und woran erkenne ich, ob die Sonnenbrille meiner Wahl einen guten UV-Schutz bietet? „Man kann es rein äußerlich nicht daran festmachen. Von der Haptik, von der Verarbeitungsqualität zwar schon, bei dem Brillenglas aber nicht.“ Allein die Tönung beispielsweise gebe keinen Aufschluss, ob die Brille einen guten UV-Schutz hat. „Manche Hersteller bieten ein UV-400 Label an, was meistens vorne auf dem linken Brillenglas klebt. Dem kann man entnehmen, dass das Brillenglas entsprechend bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern das UV-Licht blockt. Das ist ein Qualitätssiegel dafür.“ Der Optiker empfiehlt, die Sonnenbrille im Fachhandel zu kaufen, denn die Experten können Ihnen sagen „ob es ein gutes Glas ist, welches die Anforderungen erfüllt.“ Außerdem könne man beim Experten den UV-Schutz der Sonnenbrillengläser nachmessen lassen. „Ist schnell gemacht und gibt einen super Aufschluss darüber, ob das ein qualitativ gutes Brillenglas ist oder nicht.“ (sli)