Medienexperte erklärt

Sind wir nicht alle ein bisschen royal? Warum uns Königshäuser so faszinieren

dpatopbilder - 14.01.2024, Dänemark, Kopenhagen: Dänemarks König Frederik X. und Königin Mary begrüßen nach der Proklamation auf dem Balkon des Schlosses Christiansborg die Menge. Der neue König kann bei seinem großen Auftritt die Tränen kaum zurückhalten. Der 55 Jahre alte bisherige Kronprinz bekam den Thron am Sonntag in Kopenhagen von seiner Mutter Königin Margrethe II. übertragen, die in einem historischen Schritt als erstes dänisches Oberhaupt seit fast 900 Jahren freiwillig zu Lebzeiten abdankte. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Frisch nach dem Thronwechsel: Dänemarks König Frederik X. und Königin Mary begrüßen auf dem Balkon des Schlosses Christiansborg die Menge - und es fließen Tränen.
DPA
von Vera Dünnwald

Royals faszinieren weltweit sehr viele Menschen – das ist Fakt!
Das zeigen einmal mehr die Reaktionen auf den Thronwechsel in Dänemark. Seit Sonntag (14. Januar 2024) sind Frederik X. und Königin Mary dort die neuen royalen Oberhäupter!
Die Royals und ihre Geschichten, sie faszinieren Menschen auf der ganzen Welt. Doch warum interessieren wir uns generell so sehr für Monarchen? Was die Faszination ausmacht, erklärt Medienexperte Prof. Dr. Jo Groebel im RTL-Interview.
Lese-Tipp: Mit diesem Kuss hat niemand gerechnet! „Normalerweise wird sich nur bei einer Hochzeit geküsst..."

Dänemark & Co. - die Geschichte der Königshäuser ist faszinierend

Proclamation of King Frederik X of Denmark Photo: Albert Nieboer / Netherlands OUT / Point de Vue OUT
Mit diesem Kuss von König Frederik X und Königin Mary hatte bei der Proklamation kaum jemand gerechnet.
Foto: RPE Albert Nieboer

Royaler Glamour bei Thronwechsel in Kopenhagen!

Der 55 Jahre alte Kronprinz Frederik bekam die Königswürde am Sonntag (14. Januar 2024) in Kopenhagen von seiner Mutter, Königin Margrethe II., übertragen, die in einem historischen Schritt als erstes dänisches Oberhaupt seit fast 900 Jahren freiwillig zu Lebzeiten abdankte.

„Ihre Majestät Königin Margrethe II. hat abgedankt. Lang lebe Ihre Majestät König Frederik X.!“, verkündete die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen dreimal in Folge vom Balkon von Schloss Christiansborg. Frederik war sichtlich ergriffen und hatte Tränen in den Augen. Immer wieder brandete lauter Jubel unter den Tausenden Menschen vor dem Schloss und in den angrenzenden Straßen aus.

Es sind Momente wie diese, an denen die Welt teilhaben will.

Lese-Tipp: Margrethe dankt ab - der Kronprinz ist jetzt König Frederik X. von Dänemark!

Bei den Royals geht es um Skandale, die sich sowohl in der Geschichte als auch in der Literatur wiederfinden und, um das Privatleben, das uns – egal ob auf positive oder negative Art und Weise – fasziniert. Medienexperte Groebel hebt bei den Royals vor allem die Historie als Faszinationsmerkmal hervor: „Da ist vorher schon so viel passiert. Wir haben einen großen Strauß nicht nur von Glamour, sondern von Auf und Abs und ganz großen Momenten.“

Wir begleiten die Royals ein Leben lang

Thronwechselkuss von König Frederik X und Königin Mary begeistert die Menschen!

Das dänische Königshaus hat am Tag der Proklamation extrem an Sympathien hinzugewonnen und Royal-Fans allein durch die Teilhabe an den Feierlichkeiten in Kopenhagen wieder neu für sich begeistert können. Ähnlich ist es auch immer wieder beim britischen Königshaus zu beachten, weiß der Medienexperte.

In Großbritannien könne man außerdem sehen, wie sich die jeweiligen Personen der Royal Family im Laufe der Jahre verändern und wir alle können daran teilhaben. „Auch das gibt es in der Form in keinem anderen Königshaus auf der Welt. Wir bekommen hier die Entwicklungen mit. Alleine der jetzige König Charles, der erst der Fiese war, der seine Frau Diana betrogen hat, dann war er der ewig Wartende, dann der reifer Gewordene und nun eben der König. Wir begleiten die Leute über einen langen Zeitraum hinweg, sodass wir unsere eigenen Wünsche, Vorstellungen und Emotionen da rein projizieren können.“ Das Besondere: „Hier tut sich einfach enorm viel und es passiert immer etwas Neues. Und: Das ist alles basierend auf Fakten.“

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Drama, Drama, Drama! Die Royals als Teil der Populärkultur

Auch das Drama spielt in Sachen Faszination von Königshäusern laut des Experten eine große Rolle.

Ein Beispiel dafür sind auch die aktuellen Fremdgeh-Gerüchte rund um König Frederik X.

„Man kann sich mit den einzelnen Personen des Königshauses identifizieren – oder auch nicht. Es gibt Charaktere, die wir bewundern, mit denen wir sympathisieren. Dann wiederum gibt es diejenigen, die wir ablehnen. Kein Theaterstück kann dieses große Drama übertreffen.“ Selbst wenn man kein Fan von Royals sei: Dramen sorgen für enorme Aufmerksamkeit.

Das habe man zuletzt auch wieder nach dem Tod von Queen Elizabeth gesehen. „Wir sind alle mit Geschichten aus dem Königshaus aufgewachsen“, sagt Groebel. Queen Elizabeth II., die 96 Jahre alt wurde und 70 Jahre lang auf dem britischen Thron saß, sei damit Teil unserer Biografie, weiß der Medienexperte.

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Große Gefühle in europäischen Königshäusern - und wir alle sind dabei

Ganz wichtig sei außerdem der Glamour-Faktor: „Und der geht uns Deutschen natürlich völlig ab. Wir sehen in europäischen Königshäusern regelmäßig Feierlichkeiten und Rituale, die wir aus Deutschland gar nicht kennen. Auch wenn sie teils befremdlich scheinen mögen: Faszinieren tun sie uns allemal.“

Groebel sagt: „In der aktuellen Situation, die geprägt war durch eine Pandemie, nun durch Kriege und einige Krisen, sind das Ereignisse, die zusammenschweißen. Solche Momente sind als Ablenkung fast tröstlich. „Solch einende Momente seien etwas Positives. „Man ist Teil von etwas Großem und die Menschen sind vereint.“ (mit dpa)