Wie sie dennoch in Schach gehalten werden könnteCorona-Prognose von RKI-Chef Wieler: "Die fünfte Welle wird kommen"

 Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Praesident Robert-Koch-Institut RKI, PK zu - Kinderimpfung und Corona, DEU, Berlin, 16.12.2021 *** Prof Dr Lothar H Wieler, President Robert Koch Institute RKI , PK on Childhood Vaccination and Corona, DEU, Berlin, 16 12 2021
Der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, ist sich sicher, dass eine fünfte Corona-Welle kommen wird.
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Nach der Welle ist vor der Welle: Auch wenn die vierte Corona-Welle noch nicht vollständig gebrochen ist, steht die fünfte schon bevor. Dem ist sich auch der Chef des Robert Koch-Insituts, Lothar Wieler, sicher. Wie sie, auch in Bezug auf die Virus-Variante Omikron, in Schach gehalten werden könnte und was jetzt hilft.
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Lockerungen trotz sinkender Inzidenz hält Wieler für fatal

In einem „Spiegel“-Interview zeigt sich Wieler bezüglich einer bevorstehenden fünften Welle besorgt. Hauptgrund dafür ist Sorgenkind Omikron: Man dürfe nicht aus den Augen verlieren, was durch die neue Virus-Mutation drohe. „Diese Variante wird sich sehr schnell verbreiten, die fünfte Welle wird kommen“, sagt der RKI-Chef dem „Spiegel“.

Am besten helfe jetzt, das aktuelle Infektionsgeschehen weiter deutlich einzudämmen. Denn: Auch wenn zwar die täglichen Neuinfektionen immer weniger werden, wäre es fatal, jetzt schon zu lockern: „In einigen Landkreisen liegt die Inzidenz immer noch bei über tausend und das ist viel zu hoch.“ Nur wenn die Fallzahlen weiter reduziert werden, gäbe es die Chance, „die Omikron-Welle flach zu halten“, erklärt der 60-Jährige dem „Spiegel“.

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Was Lothar Wieler für die nächste Zeit empfiehlt

ARCHIV - 24.11.2021, Berlin: Eine junge Frau bekommt in der Praxis ihrer Hausärztin ihre Booster-Impfung mit dem Comirnaty-Impfstoff des Herstellers Biontech/Pfizer verabreicht. Eine Booster-Impfung senkt das Risiko, an Covid-19 zu erkranken oder zu sterben, deutlich. (zu dpa «Booster erhöhen Impfschutz deutlich») Foto: Wolfgang Kumm/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
RKI-Chef Lothar Wieler empfiehlt weiterhin sich impfen zu lassen, damit die vierte Corona-Welle eingedämmt werden kann.
wk cul vco, dpa, Wolfgang Kumm

Konkret bedeutet das auch, die Impfkampagne weiter voranzutreiben. Wieler empfiehlt folgendes, um die fünfte Welle schon jetzt in Schach zu halten: „Impfen, impfen, impfen, konsequent Maske tragen, Kontakte beschränken, Großveranstaltungen absagen, Hotspots wie Clubs schließen, kontrollieren, ob die 2G-Regeln eingehalten werden.“ Außerdem müsse man den Schutz in den Alten- und Pflegeheimen „so hoch wie möglich“ fahren.

Trotz seines Impfappells steht der RKI-Chef einer Impfpflicht kritisch gegenüber. Im Interview sagt er: „Eine Pflicht sollte das letzte Mittel sein, wenn alle anderen ausgeschöpft sind.“ Aber: „Wir müssen darüber nachdenken.“ Auch er habe gehofft, dass es inzwischen mehr Geimpfte gäbe. Elf Millionen Erwachsene haben sich derzeit gegen eine Corona-Impfung entschieden. Problematisch, wenn man bedenkt, dass die Virus-Mutation Omikron immer näher kommt.

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Wie geht es mit der Pandemie weiter?

Was Lothar Wieler verärgert, ist die Tatsache, dass die Infektionszahlen so gestiegen sind – obwohl dieses Ausmaß hätte verhindert werden können. Von einem Ende der Pandemie geht der 60-Jährige RKI-Chef aus, „wenn jeder mit dem Virus in Kontakt gekommen ist und eine Immunität hat, entweder durch Impfung oder Infektion. Dann werden wir in einen endemischen Zustand übergehen.“ Das würde bedeuten, dass das Virus zwar nach wie vor zirkulieren würde, aber man nicht mehr mit solch fatalen Wellen und Krankheitsverläufen rechnen müsste. „Es werden nach wie vor Menschen erkranken und sterben, aber zu einem deutlich geringeren Anteil.“

Trotzdem betont er im „Spiegel“-Interview, dass eine Immunität durch eine Impfung besser sei. Der Grund: „Es wird immer wieder vergessen, dass es viele Patienten gibt, die Long Covid haben, die teilweise monatelang arbeitsunfähig sind.“ (vdü)

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