Zug bei Hannover liegengeblieben
Chaos bei der Bahn: 280 Menschen werden aus IC evakuiert

Rauch zwingt den Lokführer zum Anhalten!
Feuerwehr, Landespolizei und Bundespolizei rücken an. Der Zug wird evakuiert.
Brandstiftung nahezu ausgeschlossen
Der Lokführer bemerkt am Dienstagmorgen (26. September) um kurz nach acht Uhr Rauch im Maschinenraum des Zuges, der von Magdeburg nach Köln unterwegs ist. In Wennigsen bei Hannover hält er ihn an. „Der Lokführer hat richtig gehandelt und den Zug vom Strom genommen“, sagt Detlef Lenger, Pressesprecher der Bundespolizeidirektion Hannover im Gespräch mit RTL. Die Feuerwehr sucht mit einem Wärmebildgerät nach Glutnestern im Maschinenraum, kann die Rauchentwicklung bestätigen. Die Ursache dafür ist jedoch noch unklar. Nur so viel ist laut Bundespolizei sicher: „Eine Einflussnahme durch Dritte kann man zu 99 Prozent ausschließen.“
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Fahrgäste werden evakuiert
Die rund 280 Personen müssen den Zug verlassen. Ein zweiter Zug ist dafür laut Bundespolizei auf das Nebengleis gefahren worden. Laut Bahn ist es der nachfolgende ICE. „Man kann über Brücken in den Ersatzzug einsteigen“, so Lenger. Am späten Dienstagvormittag ist die Evakuierung laut einer Bahnsprecherin abgeschlossen. „Die Strecke ist wieder freigegeben“, so die Bahnsprecherin weiter.
Bahnchaos im Norden
Dennoch: Der liegengebliebene Zug verstärkt das Bahnchaos im Norden. Denn: Wegen eines Güterzugbrands in Wunstorf am frühen Dienstagmorgen und einer Oberleitungsstörung war der Zugverkehr ohnehin schon massiv gestört. Betroffen sind laut Deutscher Bahn am Dienstagvormittag IC- und ICE-Züge zwischen Hamm, Bielefeld und Hannover, die umgeleitet werden und sich um zusätzlich etwa 120 Minuten verspäten. Außerdem fallen IC-Züge von Amsterdam nach Berlin zwischen Bad Bentheim und Berlin aus, ebenso ICE-Sprinter ohne Halt zwischen Köln und Berlin. Eine Bahnsprecherin zu RTL: „Wir empfehlen den Fahrgästen, sich vor Abfahrt ihrer Reise auf unserer Website zu informieren, ob ihr Zug fährt.“ Doch auch die Website der Bahn bricht zwischenzeitlich zusammen. Wann die Streckensperrungen und Umleitungen aufgehoben werden, ist am Dienstagvormittag unklar. (sis)