Kampf gegen die Deutsche Bahn: 65 neue ZügeFlixtrain-Boss verspricht Deutschland Zwei-Stunden-Takt!

Fernzug Flixtrain
Flixtrain-Chef André Schwämmlein verspricht neue Züge für Deutschland (Archivbild)
Christian Charisius/dpa

Flixtrain will der Deutschen Bahn die Rücklichter zeigen und richtig Tempo machen.
Das Unternehmen steckt eine Milliardensumme in neue Züge. Flixtrain-Chef André Schwämmlein erklärt, was das für Fahrgäste bedeutet – und wann sie mit Preiserhöhungen rechnen müssen.

65 neue Fernzüge für Deutschland

Flixtrain will seine Flotte auf einen Schlag mehr als vervierfachen und bestellt dafür bis zu 65 neue Fernzüge. Produziert werden die Fahrzeuge vom spanischen Hersteller Talgo. „Die ersten Züge sind bereits in der Produktion. Da sind wir genau im Zeitplan”, sagt Flixtrain-Chef André Schwämmlein der Deutschen Presse-Agentur. Es ist das erste Mal, dass das Unternehmen neue Fahrzeuge bestellt – bisher setzt Flixtrain ausschließlich auf ältere, gebrauchte Züge.

Ab 2028 sollen die ersten Züge schrittweise in Betrieb gehen. Sie bilden künftig das Rückgrat der Flix-Fernzugflotte. „Der Hochlauf wird natürlich etwas dauern”, betont Schwämmlein. „Man bringt nicht von heute auf morgen 65 neue Züge ins Netz.” Bei den Zügen handelt es sich um dieselbe Bauart wie beim neuen ICE L der Deutschen Bahn, den ebenfalls Talgo herstellt. Die Zulassung gehe daher deutlich schneller, so Schwämmlein.
Die Bestellung im Wert von 2,4 Milliarden Euro umfasst zunächst 30 neue Schnellzüge mit der Option auf 35 weitere. Diese Option will Flixtrain nach eigenen Angaben auf jeden Fall ziehen. Die derzeitige Flotte besteht aus 15 Zügen.
Bis die neuen Einheiten kommen, setzt das Unternehmen weiterhin auf modernisierte Gebrauchtfahrzeuge. Damit will Flixtrain die Sitzplatzkapazitäten innerhalb der kommenden zwei Jahre verdoppeln. Für Fahrgäste bedeutet das eine deutliche Ausweitung des Angebots. „Wir werden auf den großen Verbindungen einen Zwei-Stunden-Takt anbieten können”, sagt der Manager.

Verbindung München-Berlin soll kommen

Als Ziel nennt Schwämmlein, mittelfristig auch die wichtige Strecke Berlin-München anzubieten. Bisher bedient Flixtrain diese Verbindung nicht. „Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass wir alle wichtigen Verbindungen in Deutschland anbieten werden.” Einen genauen Zeitplan dafür lässt er offen.
Flixtrain gehört zur Münchner Reiseplattform Flix, die vor allem für ihre grünen Fernbusse bekannt ist. Das Unternehmen ist einer der wenigen Wettbewerber der Deutschen Bahn, die im Fernverkehr einen Marktanteil von rund 95 Prozent hält.

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Flixtrain wird teurer

Auch bei Flixtrain könnten die Preise bald steigen. Der Chef verweist vor allem auf die gestiegenen Trassenpreise – also die Nutzungsgebühren, die Bahnunternehmen für die Schienen zahlen. „Wir orientieren uns am Ende am Markt. Wenn der sich nach oben bewegen muss, dann werden auch bei uns nach und nach die Preise steigen.” Zugleich stellt Schwämmlein klar: „Wir werden immer günstiger sein als die Staatsbahn.” (rsa)

Verwendete Quellen: dpa