Je älter, desto ärmer?
Bundestagswahl 2021: So wollen die Parteien die Rente retten
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Große Angst vor Altersarmut
Die Gesellschaft wird älter, der Blick auf den Rentenbescheid wird für viele immer frustrierender. Um einer drohenden Altersarmut entgegenzuwirken, brachte Wirtschaftsminister Peter Altmaier den Vorschlag ein, das Renteneintrittsalter auf 68 Jahre anzuheben. Aber ist das wirklich die einzige Lösung? In unserer Wochenserie zur Bundestagswahl 2021 gehen unsere Politik-Reporter dieser Frage auf den Grund. Welche Renten-Pläne die Politiker haben – im Video.
Wahlcheck Teil 1: Was versprechen die Parteien für unser Klima?
Wahlcheck Teil 2: Wie krisenfest ist Deutschland?
Wahlcheck Teil 3: Was tun die Parteien gegen die gesellschaftliche Spaltung?
SPD will Mindestlohn von 12 Euro, die Linke 13 Euro
Doch wie soll eine sichere staatliche Rente aussehen? Oder muss zukünftig jeder privat vorsorgen. Die SPD hat zu diesem Thema ein klare Meinung: Ein höheres Renteneintrittsalter und eine Erhöhung der Rentenbeiträge wird es bei ihnen nicht geben. Stattdessen soll die Erwerbsquote erhöht werden. Jeder der es wünscht, soll die Chance auf eine Vollzeitbeschäftigung bekommen. Auch Löhne und Gehälter sollen erhöht werden. „Je höher die Löhne und Gehälter, desto mehr fließt in die Rentenkasse“, so der Spitzenkandidat der SPD, Michael Roth. Um diese Ziele zu erreichen, will die SPD eine Aufstockung des Mindestlohns auf 12 Euro.
Die Linke fordert sogar einen Mindestlohn von 13 Euro. Zusätzlich soll es eine gesetzliche Rente geben, um die Menschen im Alter vor Armut zu schützen, so Spitzenkandidatin Janine Wissler. Denn wer wenig verdient, der kann auch nichts zu Seite legen. „Wir brauchen eine solidarische Mindestrente von mindestens 1200 Euro, darunter kann man in diesem Land nicht gut leben - und das hat jeder Mensch in dem Alter verdient", so Wissler.
AfD: "Die Kinder von heute sind die Rentenzahler von morgen"
Ganz anders sieht es die AfD. Ihr Plan: eine private Altersvorsorge – und die Kinder. "Die Kinder von heute sind die Rentenzahler von morgen", so Mariana Harder-Kühnel. Dafür braucht es laut der AfD-Spitzenkandidatin eine aktivierende Familienpolitik. So sollen beispielsweise 20.000 Euro pro Kind von der Rentenversicherung an die Eltern erstattet werden.
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Grüne will Selbstständige absichern
Die Rente zu einer Bürgerversicherung umbauen? Das ist der Plan von Bettina Hoffmann, Spitzenkandidatin der Grünen. Mit diesem Umbau sollen auch die Selbstständigen in die Rentenversicherung aufgenommen werden. Diese wären häufig nicht abgesichert und würden dann am Ende mit leeren Händen dastehen, so Hoffmann.
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CDU und FDP: Sparen soll sich wieder lohnen!
Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge gibt es viele: Aktien, Immobilien oder eine Rentenversicherung. Die FDP will zusätzlich die unteren Einkommen entlasten. So sollen diese die Möglichkeit bekommen, am Ende des Monats etwas zurückzulegen. „Das wollen wir auch nicht besteuern, wir wollen die ja nicht dafür bestraffen, dass sie sparen“, so Bettina Stark-Watzinger von der FDP.
Auch die CDU hält an einer privaten Vorsorge fest. Es sei generell jedem zu empfehlen, privat vorzusorgen, so der Chef des Bundeskanzleramts, Helge Braun. Auch würde der Staat zur privaten Vorsorge immer etwas dazugeben, so sei eine gewisse Rendite garantiert, so Braun. (dgö)