Kassenzettel-UmfrageFrankreich schafft Bonpflicht ab: Wäre das auch was für Deutschland?
Soll die Bonpflicht in Deutschland wieder abgeschafft werden?
Frankreich geht seit August diesen Schritt, der Umwelt zuliebe. Ob die Deutschen auf Kassenzettel verzichten würden, zeigen wir im Video.
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Frankreich schafft Bonpflicht ab
Frankreich hat die Bonpflicht abgeschafft. Seit dem 1. August werden Kassenzettel nur noch auf ausdrücklichen Kundenwunsch ausgedruckt.
Und das spart jede Menge wertvolle Ressourcen: Bislang werden in Frankreich jedes Jahr 12,5 Milliarden Kassenbons gedruckt, was laut der französischen Regierung 150.000 Tonnen Papier, 25 Millionen gefällte Bäume und 18 Milliarden Liter Wasserverbrauch entspricht.
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Doch es gibt auch Kritik an der Maßnahme: Gerade während der Inflation ist der Kassenbon ein wichtiges Instrument zur Überprüfung der Einkäufe.
In Deutschland gibt es die Bonpflicht seit dem 1.1.2020, eingeführt wurde sie im Kampf gegen Steuerhinterziehung. Die Bonpflicht gilt für alle elektronische Kassen, der Kassenzettel muss aber nicht zwingend ausgedruckt werden, die Ausgabe kann auch digital erfolgen. Das passiert bei Onlinekäufen zum Beispiel automatisch.
Doch eine RTL-Umfrage im Supermarkt zeigt: Die wenigsten Kundinnen und Kunden greifen auf den digitalen Kassenzettel zurück und lassen ihn sich zum Beispiel über die Supermarkt-App anzeigen. Die meisten Kundinnen und Kunden nehmen lieber den ausgedruckten Kassenzettel mit, kontrollieren damit nochmal die Einkäufe oder übertragen alles ins Haushaltsbuch.
Dafür braucht man Kassenzettel
Außerdem erleichtert der Kassenzettel die Reklamation. Zwar kann man einen Kauf auch anhand von Zeugen oder Kontoauszügen nachweisen, erklärt Felix Flosbach von der Verbraucherzentrale NRW die Rechtslage. Aber mit dem Kassenzettel geht es einfacher.
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Doch Vorsicht: Die meisten Kassenzettel werden auf Thermopapier gedruckt und verblassen schnell, warnt die R+V Versicherung. „Die Schrift kann bereits nach einigen Wochen oder Monaten vollständig verblassen", sagt Michael Rempel, Jurist bei der R+V Versicherung. Er rät deshalb, wichtige Belege zu kopieren. Es gibt auch Apps für Smartphones, mit denen die Kassenzettel gescannt und archiviert werden können. „Im Grunde kann auch ein Foto mit dem Handy genügen", so R+V-Experte Rempel weiter.
Das Umweltbundesamt empfiehlt übrigens, die Supermarkt-Kassenzettel über den Restmüll zu entsorgen. Im Altpapier haben sie nichts zu suchen.
































