Bahn muss Gleise in Blankenberg sperren
Dorfbahnhof ohne Genehmigung umgebaut: Marcel Schneider droht der Knast
Marcel Schneider (29) hat in Blankenberg in Mecklenburg-Vorpommern auf eigene Faust Platten an einem Bahnübergang verlegt und damit den Zugverkehr zum Erliegen gebracht. Denn ohne Genehmigung bleibt der Deutschen Bahn nichts anderes übrig, als die Strecke vorläufig zu sperren. Die Bundespolizei ermittelt – jetzt droht dem gelernten Triebwagenfahrer sogar das Gefängnis. Doch Marcel Schneider fühlt sich ungerecht behandelt – und erhält Unterstützung aus dem Dorf.
50.000 Euro in den Bahnhof Blankenberg investiert
„Ich bin kein Knasttyp. Ich bin ein lieber vernünftiger Typ, der hier einfach was Gutes haben möchte und was Gutes macht.“ So verteidigt sich Marcel Schneider gegenüber RTL-Reporter Ibrahim Kayed. Laut eigener Aussage hat er in den vergangen Jahren 40.000 bis 50.000 Euro gezahlt, für Pflanzen, Bänke, Rindenmulch, Außenbeleuchtung – alles, um das runtergekommene Bahnhofsgelände wieder schick zu machen. „Das hat auch ein bisschen Anerkennung verdient“, wünscht sich Marcel Schneider.
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Die Deutsche Bahn und die Bundespolizei sehen das anders. Polizeisprecher Frank Schmoll sagt: „Wir haben jetzt ein Strafverfahren eingeleitet, wegen dem Anfangsverdacht der Störung öffentlicher Betriebe im besonders schweren Fall.“ Damit drohen Marcel Schneider mindestens sechs Monate Gefängnis. Konkret geht es um Bodenplatten, die er als Fußgängerüberweg über die Gleise verlegt hat. Auf dem Gelände der Deutschen Bahn und ohne Genehmigung. Laut DB ein „gefährlicher Eingriff“ in den Bahnverkehr. Warum er das getan hat und wie ihm das Dorf den Rücken stärkt, zeigen wir im Video.