Am Flughafen verschwundenVor elf Jahren in Bulgarien verschwunden! Wo ist Lars Mittank?

Lars Mittank vermisst Bulgarien
Von Lars Mittank fehlt seit elf Jahren jede Spur.
Privat
von Alexander Müschen

Ein Sommerurlaub mit Freunden, Sonne, Meer – doch dann verschwindet der 28-Jährige!
Bis heute kann sich das niemand erklären: Im Juli 2014 verliert sich die Spur von Lars Mittank aus Marne in Schleswig-Holstein. Überwachungskameras am Flughafen Varna zeigen, wie er plötzlich aus einer Arztpraxis rennt – ohne Gepäck, dafür aber in Panik, als würde er um sein Leben laufen. Seitdem wurde der junge Mann nicht wiedergesehen!

Ein deutscher Vermisstenfall – aber ein bulgarischer Tatort?

Für die Ermittler in Deutschland ist der Fall seit Jahren eine besondere Herausforderung. Denn: Obwohl Lars Mittank Deutscher ist, liegen die Zuständigkeiten in Bulgarien. Deutsche Polizisten dürfen dort nicht einfach ermitteln, Zeugen befragen oder Daten auswerten. Marco Klein, der jahrelang Chefermittler in dem Fall war, musste zunächst einen offiziellen Antrag stellen, bevor er überhaupt vor Ort tätig werden durfte. „Ich bin rübergeflogen, habe mich dort mit den zuständigen Behörden zusammengesetzt und die Informationen ausgetauscht“, erzählt er im RTL-Interview.

Lese-Tipp: Neue Suche nach Hilal! Jetzt sollen Smoothies und ein XXL-Plakat die Wende bringen

Video-Tipp: Der ganze Fall Lars Mittank

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Wenn Ermittlungen an Grenzen stoßen

Unterschiedliche Rechtssysteme, Sprachbarrieren und formale Hürden erschweren die Arbeit enorm. „Natürlich ist es schwierig, so weit entfernt vom Ort des Geschehens Einfluss auf die Ermittlungen zu nehmen“, sagt Klein. Jede Akte, jedes Video, jede Handyortung muss auf offiziellem Weg angefordert werden. Dabei verstreicht viel Zeit, auch wenn die Arbeit mit den bulgarischen Behörden laut Klein gut funktioniert hat.

Dem Team um Klein und seinen Nachfolger Sven Rickel gelingt es, die letzten Stunden von Lars zu rekonstruieren: Das seltsame Telefonat mit seiner Mutter mitten in der Nacht, seine Panik, die Einnahme eines in Deutschland nicht zugelassenen Medikaments – und schließlich die Flucht am Flughafen.

Ein Rätsel ohne Antwort

War es Angst? Verfolgungswahn? Eine medizinische Reaktion? Ist er während seines Urlaubs auf die falschen Leute getroffen? Auch elf Jahre später gibt es keine klare Erklärung. Hunderte Hinweise aus aller Welt sind eingegangen – aus Frankreich, Italien, sogar aus Südamerika. Doch Lars bleibt bis heute verschwunden. „Mit jedem Jahr schwindet die Chance, ihn lebend zu finden. Aber wir geben nicht auf“, sagt Ermittler Sven Rickel. Für die Ermittler ist der Fall Mittank längst mehr als nur ein Aktenzeichen. Es ist ein Rätsel um einen jungen Mann aus Schleswig-Holstein, der eigentlich nur Urlaub mit seinen Freunden machen wollte und davon nicht mehr zurückkam. Und es ist ein Fall, der zeigt, wie schwierig grenzüberschreitende Polizeiarbeit ist, wenn ein Mensch im Ausland verschwindet. Und für Lars’ Mutter bleibt die Hoffnung – dass ihr Sohn eines Tages gefunden wird.

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche