Energie-Angst
Millionen Deutsche können sich kein warmes Zuhause leisten

Millionen Menschen in Deutschland können ihr eigenes Heim nicht ausreichend heizen, müssen bei kalten Temperaturen frieren.
Und trotz der Versprechen von Bundeskanzler Olaf Scholz: Zwei Drittel der Deutschen machen sich wegen der Energiepreise große Sorgen. Warum in Deutschland plötzlich wieder die Energie-Angst umgeht.
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5,5 Millionen Menschen in Deutschland können nicht angemessen heizen
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lebten im Jahr 2022 rund 5,5 Millionen Menschen in Haushalten, die nach eigener Einschätzung ihr Haus oder ihre Wohnung aus finanziellen Gründen nicht angemessen warmhalten konnten. Das betreffe rund 6,6 Prozent der Bevölkerung.
Gemessen am Jahr 2021 (3,3 Prozent) habe sich der Anteil verdoppelt, berichtete das Amt am Dienstag in Wiesbaden. „Grund für den Anstieg dürften vor allem die höheren Energiepreise im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gewesen sein.“
Besonders häufig waren Menschen in Alleinerziehenden-Haushalten betroffen: Gut 14 Prozent von ihnen gaben an, ihre Wohnung aus Geldmangel nicht angemessen heizen zu können. Auch Personen in Haushalten bestehend aus zwei Erwachsenen und mindestens drei Kindern (9,7 Prozent) sowie Alleinlebende (7,3 Prozent) waren überdurchschnittlich häufig betroffen.
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Zwei Drittel der Deutschen sorgen sich um Energiepreise
In der Gesamtbevölkerung ist die Verunsicherung auch in diesem Winter groß. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von CHECK24 machen sich rund zwei Drittel der Deutschen aktuell wegen steigender Energiepreise Sorgen. Fast jeder Dritte macht sich sogar große Sorgen.
32 Prozent der Befragten machen sich dagegen eher wenig Sorgen um die Strom- und Gaspreise.
„Die aktuellen politischen Entwicklungen und die damit verbundene Unsicherheit über die Energiepreisbremsen im kommenden Jahr, sorgen für Verunsicherung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern", sagt Steffen Suttner von Check24.
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Fast jeder zehnte EU-Bürger kann nicht ausreichend heizen
Mit einem Bevölkerungsanteil von 6,6 Prozent liegt Deutschland dabei deutlich unter dem EU-Durchschnitt: In der Europäischen Union waren 2022 rund 9,3 Prozent der Bevölkerung nach eigener Einschätzung finanziell nicht in der Lage, ihre Wohnung angemessen warmzuhalten - 2021 waren es noch 6,9 Prozent.
Am häufigsten gaben Menschen in Bulgarien an, ihren Wohnraum nicht angemessen heizen zu können: Dort war gut jeder Fünfte (22,5 Prozent) betroffen. Es folgten Zypern (19,2) und Griechenland (18,7). Am niedrigsten war der Anteil in Finnland (1,4 Prozent) sowie in Luxemburg (2,1) und Slowenien (2,6). (dpa/aze)