Hund und Katze verhungert

Grauenhaft! Frau kauft Haustiere bei Ebay Kleinanzeigen und lässt sie sterben

Frau kauft Haustiere im Internet und lässt sie sterben Hund und Katze verhungert
02:30 min
Hund und Katze verhungert
Frau kauft Haustiere im Internet und lässt sie sterben

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Es sind schwere Vorwürfe, die der Tierschutzverein Dogman e.V. gegen eine junge Frau aus Leverkusen erhebt: Über Ebay Kleinanzeigen soll sie Hunde, Katzen und Ratten kaufen und die Tiere anschließend einfach sterben lassen. Drei der Tiere konnten aus ihrer Obhut gerettet und in eine Tierklinik gebracht werden. Sie befanden sich in einem miserablen Zustand.

Wie schlecht es den Tieren ging – in unserem Video.

"Komplett abgemagert und ausgetrocknet" kamen die Tiere in die Klinik

Isabella Wodecki ist immer noch fassungslos: „Wir sind sprachlos und hilflos“. Die Leiterin der Tierklinik Leverkusen kämpft mit den Tränen, wenn sie über den Abend spricht, an dem die Tiere in einem katastrophalen Zustand in ihre Klinik kamen: „Am Freitag, den 10.03. erhielten wir in den späten Abendstunden einen Anruf von Dogman, dass eine Räumung stattfindet und drei Tiere in lebensbedrohlichem Zustand aus der Wohnung rausgeholt worden sind“. Der Leverkusener Tierschutzverein habe gefragt, ob man die Tiere in ihre Klinik bringen könne. „Das haben wir natürlich direkt bejaht“, sagt sie.

Zwei Katzen und ein Hund brachten die Tierschützer an diesem Abend in ihre Praxis. „Der Zustand der Tiere war unbeschreiblich: Komplett abgemagert und ausgetrocknet, in Seitenlage, kaum ansprechbar“, erzählt Isabella Wodecki, sichtlich bewegt von dem Vorfall. In ihrer Klinik gebe es nicht selten Fälle von verwahrlosten Tieren. Dieser Fall sei allerdings „schon extrem krass“. Eine der beiden Katzen überlebte und wurde ins Tierheim gebracht.

Die anderen beiden Patienten hatten leider weniger Glück. Die Klinikleiterin sagt, sie hätten alles versucht, trotzdem sei die Hilfe zu spät gekommen. Ihre Vermutung: Die Tiere starben an Organversagen. Aber was war mit ihnen geschehen, dass sie sich in einem so miserablen Zustand befanden?

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Der Frau droht eine Strafanzeige

Dieses Bild veröffentlichte der Tierschutzverein Dogman e.V. als er den Fall über Facebook öffentlich machte.
Dieses Bild veröffentlichte der Tierschutzverein Dogman e.V. auf Facebook.

„Die Katze war ohne Versorgung in eine kleine Transportbox eingesperrt. Der Hund ohne Versorgung am Bett festgebunden“, erklärt der Dogman e.V. in einem Facebookpost. „Es gibt in Leverkusen eine junge Frau, die mehrheitlich Tiere über Ebay Kleinanzeigen erwirbt und diese nachweislich zu Tode kommen lässt. Einige der Tiere konnten rechtzeitig und noch lebend geborgen werden. Allerdings sind diese teils schwer traumatisiert und werden tierärztlich behandelt“, heißt es dort weiter. Mit dem Post will der Verein Dogman nach eigener Aussage „keine Hetzjagd auslösen“, sondern davor warnen, über Online-Portale Haustiere abzugeben. Demnach ist die mutmaßliche Tierquälerin auch weiterhin aktiv: „Wir erhalten immer mehr Hinweise, dass diese Frau weiterhin auf der Suche nach neuen Tieren ist“.

Wie die Stadt Leverkusen auf RTL-Anfrage mitteilt, gab es „am Freitag, 10.3. einen Einsatz des Kommunalen Ordnungsdienstes, mit Unterstützung von Dogman Tierhilfe, bei dem ein Hund, zwei Katzen und 20 Ratten in einer Privatwohnung sichergestellt und ins Tierheim, bzw. eine Tierklink verbracht wurden. Das Veterinäramt prüft derzeit eine Anzeige gegen die Tierhalterin bei der Staatsanwaltschaft.“ Da es sich um ein laufendes Verfahren handle, könnten derzeit keine weiteren Auskünfte gegeben werden.

Klinikleiterin Wodecki und der Tierschutzverein Dogman warnen davor, Haustiere auf Onlineportalen zu verkaufen oder zu verschenken. Das tut auch der Deutsche Tierschutzbund und gibt Tipps, wie man stattdessen ein neues Zuhause für seine pelzigen Freunde findet, ohne sich Sorgen um sie machen zu müssen.

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„Es gibt leider auch Leute, denen es einfach nur Spaß macht, Tiere zu quälen“

Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund warnt generell davor, Haustiere über das Internet abzugeben.
Im RTL-Interview rät Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund allgemein davon ab, Haustiere über das Internet abzugeben.
RTL

Lea Schmitz, die Leiterin der Pressestelle des Tierschutzbunds warnt: „Man weiß einfach nicht, an wen man da gerät, in welche Hände das Tier gelangt. Jedermann hat die Möglichkeit, mein Tier per Mausklick zu kaufen.“ Sie empfiehlt stattdessen: „Ich würde erstmal versuchen, das Tier im Familien- oder Freundeskreis unterzubringen, wo man die Leute auch kennt.“ Alternativ könne man sich an das örtliche Tierheim oder den Tierschutzverein wenden. Die könnten sich darum kümmern, ein neues Zuhause für das Tier zu finden.

Aber warum nur, schafft sich die junge Frau aus Leverkusen Tiere an, um sich anschließend nicht um sie zu kümmern? Das ist aktuell noch nicht bekannt, aber Lea Schmitz kann sich vorstellen, dass es ein Fall von Tierhortung, also dem krankhaften Sammeln von Tieren, sein könnte. Schmitz zufolge handelt es sich um eine bisher nicht anerkannte psychische Krankheit, bei der Betroffene Tiere kaufen, sammeln und horten. „Das wächst den Leuten oft über den Kopf. Sie wissen einfach nicht, wie sie mit den Tieren umgehen können oder müssen“. Die Ursachen dafür seien vielfältig. „Es gibt leider auch Leute, denen es einfach nur Spaß macht, Tiere zu quälen“, fügt sie hinzu. Was die Frau also dazu angetrieben haben könnte, die Tiere so leiden zu lassen, bleibt ungewiss. (rhe)

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