Ausgesetzt, verwahrlost und fast erfroren
13 Katzen wie Müll entsorgt: Wie es den Tieren jetzt geht

Sie sind Mitglieder unserer Familien, gehören oft zu unseren besten Freunden und doch gibt es wohl Menschen, die mit Haustieren umgehen, als wären sie Müll. So geschehen im Februar 2023 in Hamburg. Dort wurden 13 Katzen in einem Container neben einem Discounter ausgesetzt, bei einer Außentemperatur von nur drei Grad – ihr „Zuhause“ waren zwei Pappkartons. Doch jetzt gibt es gute Nachrichten.
Sogar Kaugummi klebte im Fell

Für die vier Katzenwelpen und teils noch sehr jungen Tiere war es ein qualvoller Start ins Leben. Als sie auf der Katzen-Sozialstation des Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. (HTV) ankommen, geht es den Tieren schlecht. „Das Fell war so verfilzt, dass die Tiere geschoren werden mussten. Einige hatten sogar Kaugummi in ihrem Pelz“, erzählt Tierpflegerin Julia Holtfrerich. Sie hat die Katzen von Anfang an bereut. Selbst Kaugummi hatte sich in das Fell der Tiere verirrt.
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Das Problem, neben der eisigen Außentemperatur und massiven Unterernährung: Die Katzen gehören zu den Faltohr- und Perserkatzen. Diese Tiere entstehen unter sogenannten Qualzuchten, bringen also von Geburt an oft gesundheitliche Probleme mit sich. Dazu gehören unter anderem Kieferprobleme, unterschiedlich stark ausgeprägte Gelenke oder flache Gesichter, wodurch die Tiere schlecht Luft bekommen.Gepaart mit einem Schnupfen kann die Situation so schnell lebensgefährlich werden.
Eines der Jungtiere konnte sich von seinen Atemproblemen nach einer Nacht in der Sauerstoffbox aber zum Glück erholen. Allerdings, so HTV-Tierazt Danilo Saß: „Ohne unsere sofortige intensivmedizinische Behandlung wäre das Jungtier womöglich verstorben.“ So erging es einem Artgenossen, für das Tier waren die Belastungen wohl zu viel.
12 der 13 Katzen geht es viel besser
Nach der Fellpflege, Kastration und Zahnsanierung versprühen die Tiere mittlerweile aber wieder deutlich mehr Lebensenergie. „Sie sind auch super im Sozialverhalten, sehr zutraulich und verschmust. Wenn ich Katzen halten könnte und genügend Geld hätte, würde ich sie sofort adoptieren“, erzählt Tierpflegerin Julia in der Mitteilung des Tierschutzvereins.
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Die Halterinnen oder Halter der Katzen sind weiterhin nicht bekannt. Klar ist allerdings: Wer Tiere aussetzt, der kann mit einer Geldstraße von bis zu 25.000€ bestraft werden. Und: Kommt es sogar zum Tod der Tiere, der durch die Aussetzung möglicherweise billigend in Kauf genommen wurde, handelt es sich um eine Straftat. Es kann also sogar eine Freiheitsstraße von bis zu drei Jahren drohen. Hinweise zur Klärung dieses Falls nimmt die HTV-Tierschutzberatung unter anderem unter der Telefonnummer 040 211106-25 entgegen. Für sachdienliche Hinweise soll es 1000€ Belohnung geben. (rri)