Terrorangst im Stadion

Hoffenheim-Fan muss nach Böllerwurf ins Gefängnis

Der Hauptangeklagte (r) sitzt in einem Gerichtssaal neben weiteren Angeklagten vor Rechtsanwalt Harald Stehr (M) auf der Anklagebank. Der Mann wurde wegen eines Böllerwurfs mit zwölf Verletzten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, das Urteil ist nun rechtskräftig. (Archivbild)
Der Hauptangeklagte (r.) muss ins Gefängnis.
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Mit seinem Böllerwurf erregte er Terrorangst!
Während eines Fußballspiels in Augsburg wirft ein Hoffenheim-Fan einen in Deutschland illegalen Böller Richtung Spielfeld. Dabei verletzt er mehrere Zuschauer, darunter auch Kinder. Jetzt landet der 29-Jährige hinter Gittern!

Angeklagter muss nach Böllerwurf ins Gefängnis

Nach einem Böllerwurf mit einem Dutzend Verletzten bei einem Bundesligaspiel zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim muss ein Angeklagter ins Gefängnis. Der Bundesgerichtshof verwirft die Revision des Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichtes Augsburg.

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Der Hoffenheim-Anhänger wurde im April 2024 wegen vorsätzlicher Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung in zwölf Fällen zu drei Jahren Haft verurteilt. Das Urteil sei nunmehr rechtskräftig, bestätigte Michael Rauh, der Sprecher des Augsburger Landgerichtes.

Vier Kinder erleiden Verletzungen

Das Duell zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim wird von einem Böllerwurf überschattet.
Das Duell zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim wird von einem Böllerwurf überschattet.
Imago

Die ohrenbetäubende Explosion und das Strafverfahren sorgten für viel Aufsehen. Das Spiel zwischen dem FC Augsburg und der TSG 1899 Hoffenheim (1:1) wurde am 11. November 2023 wegen des Böllerwurfs mehrere Minuten unterbrochen. Sanitäter mussten sich um die Verletzten kümmern, zunächst wurde sogar ein Terroranschlag nicht ausgeschlossen. Die verletzten Zuschauer, darunter vier Kinder, erlitten hauptsächlich Hörschäden.

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Der Böllerwerfer verwendete einen in Deutschland nicht zugelassenen Böller mit großer Sprengkraft. Er und drei Bekannte, die ihm geholfen hatten, wurden dann angeklagt. Die Mitbeschuldigten wurden wegen Beihilfe zu Bewährungsstrafen verurteilt, akzeptierten den Schuldspruch im Unterschied zum Hauptangeklagten aber. Dessen Verteidiger verlangte ebenfalls Bewährung für den Haupttäter.

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Besucher verspürten Terrorangst

Der heute 29 Jahre alte Mann gab während des Verfahrens zu, den Böller angezündet und über die Köpfe der Besucher hinweg Richtung Spielfeld geworfen zu haben. Er entschuldigte sich bei den Verletzten.

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Der Vorsitzende Richter des Landgerichtes betonte, dass der Angeklagte durch sein Handeln 26.000 Menschen in der Augsburger Fußballarena in Terrorangst versetzt habe. Ein Polizeibeamter, der seit vielen Jahren Hoffenheim-Spiele begleitet und Zeuge in dem Prozess war, erklärte zuvor, dass auch er wegen der ungewöhnlich lauten Explosion zunächst an einen Terroranschlag gedacht habe. (fkl, mit dpa)