Was die Halter machen, bricht allen das Herz!
Hund Emir wird für einen Euro im Netz verkauft – und hat immer noch kein Zuhause!
Mit offenen Wunden ausgesetzt!
Es ist ein trauriger Anblick, mutterseelenallein sitzt Emir angeleint neben einem Geländer. Ein Spaziergänger entdeckt den Rüden und bringt in zur Versorgung ins Soester Tierheim. Auf der Suche nach Emirs Besitzer stellen die Tierschützer fassungslos fest: Der Hund wurde mehrfach im Internet verkauft – für jeweils nur einen Euro!
Kein neues Zuhause, aber ein Dach über dem Kopf
Dass Emir wieder über das Gelände des Soester Tierheims toben kann, grenzt an ein Wunder. Als der Schäferhund dort ankommt, ist sein Zustand besorgniserregend: Seine Pfoten sind offen und mit Wunden übersät. Der Hund hat einen starken Milbenbefall, stellt später ein Tierarzt fest. Die Mitarbeiterinnen des Tierheims ahnen zunächst nicht, was Emir bereits hinter sich hat.
Nach der Erstversorgung päppeln sie den Rüden langsam wieder auf. „Er kriegt einen Entzündungshemmer, Antibiotikum, Schmerzmittel, ganz viel Liebe und Streicheleinheiten“, erklärt Nadine Alex im Interview mit RTL. Gerade letzteres hat der freundliche Hund bitternötig. Bei Nadine Alex und ihren Kollegen hat Emir erst einmal ein Dach über dem Kopf und einen vollen Napf.
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Wie Ware auf Ebay verramscht
Um herauszufinden, wo Emir herkommt, veröffentlichen die Tierpfleger Fotos des Hundes im Internet. Mit Erfolg. „Das Tierheim Hamm hat uns kontaktiert und hat gesagt, der sollte abgegeben werden, weil er bei Ebay für einen Euro verkauft worden ist“, so die Tierpflegerin. Doch aus Platzmangel habe das Tierheim ablehnen müssen. Weil die Halter Emir dort nicht loswerden, verramschen sie ihn offenbar wieder für einen Euro! Dann verliert sich die Spur, bis der Schäferhund schließlich am Feldweg gefunden wird.
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Nadine Alex ist fassungslos: „Mich persönlich trifft das Schicksal sehr, weil ich selber einen Hund habe”, sagt sie. „Ich kann es nicht nachvollziehen.”
Tierschützer raten vom Internetkäufen ab
Immer wieder werden Hunde bei Kleinanzeigen verkauft und das sind genau die Tiere, die am Ende im Tierheim landen, weiß Leiterin Birgit Oberg. Generell verboten ist das übrigens nicht. „Ich würde mir wünschen, dass es überhaupt keinen Internethandel mit Tieren gibt“, sagt sie.
Besonders in der Weihnachtszeit floriere der Handel mit Hunden und Katzen im Netz. Häufig wissen die Menschen nicht, worauf sie sich einlassen, sodass im Frühjahr viele Tiere ausgesetzt werden. Emir geht es mittlerweile besser. Ein neues Zuhause hat er aber noch nicht gefunden. Das Tierheim hofft jetzt, dass ihn jemand aufnimmt und dass er nicht wieder als Ware im Internet landet.