Alicia Vosgrau unter massiver KritikVier Kaninchen im Wald ausgesetzt – Tierheim erhebt schwere Vorwürfe gegen Momfluencerin

Zwei der Kaninchen konnten bereits in liebevolle Hände vermittelt werden.
Zwei der Kaninchen konnten bereits in liebevolle Hände vermittelt werden.
Tierheim Henstedt-Ulzburg

Diese Tat macht fassungslos.
Im Rantzauer Forst in Norderstedt (Schleswig-Holstein) sichern Tierschützer drei schwer geschwächte Kaninchen – das vierte ist bereits tot. Die Spur führt schnell zu einer Frau, der Hunderttausende online folgen. Kurz darauf bricht die Influencerin ihr Schweigen und veröffentlicht ein Geständnis, das das Netz erschüttert.

Das Tierheim ist fassungslos

Im 23. August melden Spaziergänger vier frei laufende, panisch wirkende Kaninchen im Wald. Das Tierheim Henstedt-Ulzburg reagiert sofort. „Wir konnten drei davon lebendig sichern, eins leider nur noch tot bergen”, schreibt das Tierheim auf Instagram. Die überlebenden Tiere sind abgemagert, dehydriert und gestresst. Die Retter wissen sofort: Das sind keine Wildkaninchen. „Domestizierte Kaninchen können nicht alleine in freier Wildbahn überleben. Ihnen fehlen Instinkte und körperliche Voraussetzungen. Tierhaltung bedeutet Verantwortung”, warnt das Tierheim. Die verantwortlichen erstatten Anzeige. Die Kosten der Versorgung bewegen sich nach Angaben des Tierheims inzwischen im vierstelligen Bereich.

Influencerin gesteht: „Wir wussten einfach nicht weiter”

Dann die Wendung: Nach Hinweisen erkennt das Tierheim die Tiere in alten Videos einer bekannten Momfluencerin wieder. Alicia Vosgrau, bekannt unter dem Namen Aliciasmomlife, reagiert mit einem langen schriftlichen Statement auf Instagram.

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„Das liegt mir schon länger auf dem Gewissen, aber ich habe mich bis jetzt nicht getraut, es selbst anzusprechen”, schreibt sie in ihrer Story. Sie berichtet von einer extremen Überforderung nach der Geburt ihres Sohnes, einem „totalen Ausnahmezustand”. Dann seien zwei ihrer Kaninchen innerhalb weniger Tage plötzlich gestorben. „Wir wussten einfach nicht weiter und trafen eine Entscheidung, die ich bis heute zutiefst bereue.”

Dann ihr Geständnis: „Wir kamen auf den unglaublich dummen Gedanken, die verbleibenden vier Kaninchen in einem Waldstück freizusetzen, in der damaligen Überzeugung, dass es ihnen dort gut gehen würde.” Später habe sie erfahren, dass die Tiere in einem Tierheim untergebracht wurden uns es eins nicht geschafft hat. „Es hat uns das Herz gebrochen.” Sie schreibt weiter: „Rückblickend kann ich mir dieses Verhalten nicht mehr erklären. Es war eine extreme Ausnahmesituation und die wohl schwerste Zeit in unserem Leben.”

RTL hat die Influencerin zu den Vorwürfen kontaktiert – eine Antwort steht bis heute aus.

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Laura Maria Rypa wütend: „Das ist nicht zu entschuldigen“

Die Kritik aus der Community ist heftig. Und auch Influencerin Laura Maria Rypa reagiert schockiert und findet deutliche Worte: „Ich weiß, dass jeder Mensch in Ausnahmesituationen an seine emotionalen Grenzen kommen kann. Trotzdem finde ich, dass ein solches Verhalten nicht zu entschuldigen ist. Es geht hier um Tierleben, um Lebewesen, die auf uns angewiesen sind”, schreibt sie gegenüber ihren Followern. „Kaninchen einfach auszusetzen, noch dazu in einem Wald, ist keine unbewusste Kurzschlussreaktion. Es ist eine Entscheidung.”

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Sie fordert Konsequenzen – und viele im Netz stimmen ihr zu. Tausende User entfolgen der Momfluencerin, eine Petition fordert sogar ein Tierhalteverbot.

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Bußgeld droht

Die Polizei stuft den Fall als Ordnungswidrigkeit ein, das Ordnungsamt Norderstedt prüfte laut dem Hamburger Abendblatt nun ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro. Das Tierheim appelliert eindringlich: „Bitte schafft Tiere nicht unüberlegt an... Kaninchen haben komplexe Bedürfnisse, die allzu oft ignoriert werden.” (nha)

Verwendete Quellen: Instagram, Hamburger Abendblatt