Wie ihr Blaualgen erkennt und eure Tiere schützt

Der Tod lauert im Badesee! Hund bricht zusammen und stirbt

Ein Hund springt am 31.07.2018 in Berlin in einen See.
Hunde halten sich gerne im flachen Uferbereich mit Pflanzenansammlungen auf. (Symbolbild)
picture alliance / dpa Themendienst | Robert Guenther

Sommerliche Temperaturen laden Hund und Mensch zum Baden im See ein.
Doch Vorsicht! In Badeseen lauert nicht selten eine Gefahr, die insbesondere für Vierbeiner tödliche Folgen haben kann – die Rede ist von Blaualgen. Wie ihr sie erkennt und euch und eure Vierbeiner schützt.

Wie gefährlich sind Blaualgen für Mensch und Tier?

Ein Schild mit der Aufschrift  Wasser nicht nutzen - BLAUALGEN GEFAHR haengt an einem Baum am Hubertussee in Berlin Frohnau. Berlin, 25.01.2025.
Mit Schildern wird in der Regel vor der Gefahr im See gewarnt.
picture alliance / photothek.de | Thomas Trutschel

„Während eines Aufenthalts im Uferbereich des Tegeler Sees ist ein Hund vor einigen Tagen plötzlich zusammengebrochen und kurz danach verstorben”, heißt es in einer Pressemitteilung des Bezirksamt Reinickendorf von Berlin. Der Hund habe „die typischen Symptome einer Vergiftung mit Blaualgentoxinen” gezeigt, heißt es darin weiter.

Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (kurz Bund) auf seiner Website erklärt, seien Blaualgen gar keine Algen im klassischen Sinn, sondern sogenannte Cyanobakterien. Auch wenn Blaualgen Gifte produzieren, stellen sie laut Bund bei normaler Konzentration keine Gefahr für Mensch und Tier dar.

Aber: Langanhaltend hohe Temperaturen, viel Sonnenschein und wenig Wind können dazu führen, dass sich die Algen explosionsartig vermehren. Dann können sie zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Atemnot oder Hautreizungen führen. Und wenn Tiere mit Blaualgen verseuchtes Wasser trinken, können die Cyanobakterien – wie kürzlich in Berlin – sogar eine Vergiftung hervorrufen, die zum Tod führt.

Lese-Tipp: Gefundenes Fressen! Warum ihr wirklich nicht in Seen pinkeln solltet

Video-Tipp: Durch Blaualgen! Cove starb innerhalb von 45 Minuten

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Blaualgen erkennen: So schützt ihr euch und euren Hund

Ein Paddelboot durchquert den Teppich aus Blaualgen in dem von der Havel gespeisten Stößensee.
Bläulich-grün verfärbtes Wasser ist ein Anzeichen für Blaualgen.

Doch woher weiß man, ob ein Gewässer mit Blaualgen verseucht ist? Zum einen wird in aller Regel mit Warnschildern darauf hingewiesen, wenn Blaualgen einen See zur Gefahr machen.

Außerdem weisen betroffene Wasserstellen bestimmte Merkmale auf, wie der Bund erklärt. Dazu gehören:

  • eine grünliche oder bläulich-grüne Verfärbung

  • Schlierenbildung oder Algenteppiche

  • eine wolkenartige Verteilung im Wasser

  • tote Fische, die an der Wasseroberfläche treiben

Zudem könne man bei einem verseuchten Gewässer selbst beim Stehen im knietiefen Wasser kaum noch die eigenen Füße sehen.

Sollte eines oder gar mehrere dieser Anzeichen vorliegen, solltet ihr euren Hund lieber an der Leine führen. Denn „bei hoher Toxinbelastung kann sogar schon das nach dem Baden aus dem Fell geleckte Wasser ausreichen, um eine lebensbedrohliche Vergiftung zu verursachen“, erklärte Tierärztin Dr. Julia Tünsmeyer bereits in einem früheren RTL-Interview.

Lese-Tipp: Können Hunde eigentlich Sonnenbrand bekommen? DAS sagt die Expertin

Hat mein Hund eine Blaualgen-Vergiftung? Diese Symptome sind typisch

Erbrechen, Durchfall und vermehrter Speichelfluss gelten als die Symptome, die bei einer Vergiftung durch Blaualgen bei Hunden als Erstes auftreten.

Des Weiteren kann es zu Atemnot, Muskelzucken, Krämpfen, Schwäche, Koordinationsstörungen/Desorientiertheit, Lähmungserscheinungen und einer veränderten Farbe der Schleimhäute hin zu bläulich/violett kommen.

Im schlimmsten Fall führt eine Vergiftung durch Cyanobakterien zu Schockzuständen, Bewusstlosigkeit oder gar dem Tod.