Weltblutspendetag am 14. JuniBlut spenden, Leben retten und abkassieren - hier gibt’s das meiste Geld

Eine Blutkonserve liegt in einem Blutspendezentrum auf einer Waage. Foto: Marius Becker/dpa/Symbolbild
Blutspenden rettet Leben!
deutsche presse agentur

Weltblutspendetag!
Am 14. Juni jährt sich der Tag, bei dem es um unser aller Wohlergehen geht. Denn (regelmäßig) Blut zu spenden, kann Leben retten. Problem: Die aktuelle Versorgungslage ist angespannt und die Spendenbereitschaft nimmt ab. Woran das liegt und wie ihr jetzt etwas Gutes tun könnt.

Blutspende in Deutschland: Wie sieht die Lage aktuell aus?

Blut kann nicht künstlich hergestellt oder ersetzt werden. Bei Operationen und nach schweren Unfällen retten Bluttransfusionen Leben und erhöhen die Überlebenschance von Patienten. Auch wenn es momentan keinen akuten Engpass gibt: Die Spenderzahlen sind seit Mai niedrig - und werden voraussichtlich weiter sinken.

Warum? Die Menschen sind abgelenkt, ihr Fokus ist ganz klar woanders. Zum Beispiel auf dem bevorstehenden Sommer und der damit verbundenen Ferien sowie der Fußball-Europameisterschaft.

Um etwas gegen die niedrigen Zahlen zu unternehmen, hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) anlässlich des Weltblutspendetags erneut einen Aufruf zum Blutspenden gestartet. „15.000 Blutspenden werden bundesweit täglich gebraucht”, mahnt Patric Nohe, Pressesprecher der DRK-Blutspendedienste.

Im Video: Wo landen eigentlich unsere Blutspenden?

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Nach Änderung 2023: Wer darf eigentlich Blut spenden?

Diese Voraussetzungen solltet ihr erfüllen, um Blut spenden zu können:

  • Ihr müsst 18 Jahre alt sein.

  • Ihr solltet gesund sein.

  • Ihr solltet mindestens 50 Kilogramm wiegen.

  • Euer Arzt muss sein „Go” geben und euch zur Blutspende zulassen.

Im vergangenen Jahr wurden die Vorgaben beim Blutspenden geändert.

Das ist neu:

  • Die Höchstaltersgrenze gibt es nicht mehr. Wenn die Gesundheit es zulässt, darf jeder ab 18 Jahren spenden.

  • Homo- und bisexuelle Menschen dürfen nicht mehr aufgrund ihrer sexuellen Orientierung als Blutspender abgelehnt werden.

Die erneuerte Richtlinie der Bundesärztekammer trat im September 2023 in Kraft. Die Änderungen erfolgten im Einvernehmen mit dem Paul-Ehrlich-Institut sowie unter Beteiligung des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts.

Spende-Interessierte werden nun nicht mehr nach ihrer sexuellen Orientierung, sondern nach der Anzahl der Sexualpartner und der Sexualpraxis befragt. Auch heterosexuelle Menschen müssen also künftig konkret Angaben zu ihrer Sexualpraxis machen.

Lese-Tipp: Regel-Änderung bei Blutspende! Was Spender jetzt wissen sollten

Wer NICHT spenden darf:

  • Menschen, die krankgeschrieben sind

  • Menschen mit offenen Wunden

  • Menschen mit allergischen Beschwerden

  • Menschen, die vor weniger als zehn Tagen vor der Spende Ibuprofen, Aspirin oder Voltaren eingenommen beziehungsweise verwendet haben

  • Menschen, die vor weniger als vier Wochen vor der Spende Fieber oder einen Magen-Darm-Infekt hatten und Antibiotika eingenommen haben

  • Menschen, die sich vor weniger als vier Monaten vor der Spende tätowiert haben lassen. Dazu zählt auch Permanent-Make-up. Gilt auch für Piercings!

  • Menschen, die vor weniger als sechs Monaten vor der Spende in Malaria-Gebieten Urlaub gemacht haben (zum Beispiel Thailand, Indonesien und Co.)

  • Frauen, die schwanger sind oder stillen

Tipp: Wer Erstspender ist und vor Ort nicht wieder weggeschickt werden will, falls er doch nicht als Blutspender infrage kommt, kann online einen Spender-Check durchführen.

Herausforderung Generationswechsel - wenn die Boomer nicht mehr spenden, muss die Gen-Z ran

Nicht nur die Tatsache, dass generell immer weniger Menschen zur Blutspende gehen, wird zum Problem. Auch die nach und nach ausscheidende Babyboomer-Generation muss ausgeglichen werden. Die Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes verlieren in den nächsten Jahren rund 275.000 Spender aus den spendenstarken Jahrgängen, weil es deren Gesundheit nicht mehr zulässt, hieß es. „Die altersbedingte Konsequenz: Aus Spendern werden Empfänger, dadurch steigt der Bedarf an Blutpräparaten. Dies bedeutet, es werden dringend mehr Menschen benötigt, die zum ersten Mal Blut spenden und dann sprichwörtlich am Ball bleiben.”

Lese-Tipp: Welt_lutspendet_g - wenn w_s fehlt, wird’s schnell lebens_edr_hlich

Blutspende-Q&A: Wichtige Antworten zusammengefasst

Eine Person spendet Blut im DRK-Blutspendezentrum.
Wir haben Antworten auf wichtige Fragen zusammengefasst.
Oliver Berg/dpa/Symbolbild

Wie oft darf ich eigentlich Blut spenden?

Frauen dürfen innerhalb von zwölf Monaten viermal und Männer sechsmal Vollblut spenden. Zwischen zwei Vollblutspenden sollen mindestens acht Wochen liegen.

Wie viel Blut wird mir abgezapft?

Die Blutspende umfasst etwa einen halben Liter Blut. Das ist rund zehn Prozent der gesamten Blutmenge im Körper. Die Spende dauert zwischen fünf und zehn Minuten, ihr solltet aber für den gesamten Termin mindestens eine Stunde Zeit einplanen, rät das Deutsche Rote Kreuz.

Lese-Tipp: Wie sich eine Blutspende anfühlt und ob die Angst vor dem Piks berechtigt ist

Fehlt mir dieses Blut nicht im Körper?

Doch, aber der Körper stellt sich innerhalb von zehn bis zwanzig Minuten auf den Flüssigkeitsverlust ein. Deshalb ist nach der Spende eine kurze Ruhephase vorgesehen, die dazu dient, Kreislaufproblemen vorzubeugen. Nach 24 Stunden ist die Blutmenge wieder wie zuvor, nach zwei Wochen auch die Zahl der Blutzellen.

Muss ich mich auf die Blutspende vorbereiten?

Am Tag der Spende sollte man zwei Liter trinken. Etwa zwei bis drei Stunden vorher ist ein leichter Imbiss gut. Am Tag vor der Spende sollte auf sehr fettes Essen und Alkohol verzichtet werden und kein Sport getrieben werden.

Ist die Blutspende riskant?

Nein. Die Blutentnahme geschieht per sterilem Einwegmaterial. Das Infektionsrisiko ist gleich null. Selten kann es zur Bildung eines harmlosen Blutergusses an der Einstichstelle kommen. Noch seltener ist die Irritation eines Nervs. Über diese Gefahr wird der Spender vor der Blutspende aufgeklärt. Das Risiko trägt dann aber der Spender. Unfälle auf dem Weg zur und von der Blutspende sind allerdings versichert.

Kriege ich Geld für mein Blut?

Wer beim Deutschen Roten Kreuz Blut spendet, muss sich mit einem Imbiss und einem Getränk zufriedengeben. Das DRK zahlt nichts. Anders die privaten Blutspendedienste und Krankenhäuser: Dort gibt es meist rund 25 Euro pro Vollblutspende. Damit ist die gängigste Form der Blutspende gemeint.

Wer zum Beispiel nur Blutplättchen – Thrombozyten – spendet, bekommt mehr. Die Prozedur dauert aber auch länger. Falls ihr in einem Krankenhaus Blut spenden möchten, solltet ihr dort zunächst anrufen und einen Termin vereinbaren. (akr/mjä/dpa/spotoonnews/vdü)