Sogar die Verbraucherzentrale warntPestizide und Keime! Auf diese Souvenirs solltet ihr im Urlaub verzichten
Ob Tee, Honig oder Gewürze - landestypische Lebensmittel sind als Souvenirs sehr beliebt.
Was viele nicht auf dem Schirm haben dürften: Entsprechende Mitbringsel sind oft mit Keimen, Pestiziden und Schwermetallen belastet. Ein Fakt, auf den jetzt auch die Verbraucherzentrale hinweist. Im Video erklären wir, welche gesundheitlichen Folgen der Verzehr haben kann und worauf ihr schon beim Kauf achten solltet.
Verbraucherzentrale warnt vor Tees und Gewürzen aus Nicht-EU-Ländern
Kennt ihr das auch: Um aus dem Urlaub nicht mit leeren Händen nach Hause zu kommen, wird vor Ort geshoppt, was die Stadt oder das Land an typischen Souvenirs hergibt. Neben Seifen, T-Shirts und Armbändern werden dabei auch landestypische Speisen und Getränke als Mitbringsel immer beliebter. Und so packen viele literweise griechischen Ouzu, italienisches Olivenöl oder Honig aus Kroatien in ihre Koffer, um ihren Lieben zuhause eine Freude zu machen.
Auch Gewürze wie Safran, Zimt und Kurkuma oder schwarzer oder grüner Tee aus asiatischen Ländern sind als Reisesouvenir begehrt. Denn zum einen ermöglichen Kräuter, Gewürze und Co. einen tollen Einblick in die regionale Küche und wecken zuhause schöne Erinnerungen. Zum anderen sind sie in den Ländern, in denen sie angebaut werden, in der Regel auch deutlich günstiger als bei uns.
Doch nicht immer eignen sich die Mitbringsel aus der Ferne zum uneingeschränkten Genuss, ganz im Gegenteil. Wie die Verbraucherzentrale warnt, sind viele Gewürze und Tees aus Nicht-EU-Ländern mit Keimen und Pestiziden belastet, die unserer Gesundheit teils massiv schaden können.
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Jetzt ist eure Meinung gefragt!
Was den Verzehr pestizidbelasteter Lebensmittel wie Kräuter und Gewürze so gefährlich macht
Fakt ist: Alle Lebensmittel, die in der Europäischen Union (EU) produziert werden, unterliegen strengen Qualitätskontrollen. Dabei wird auch kontrolliert, ob die für die EU geltenden Grenzwerte für Pestizide beispielsweise eingehalten werden. In vielen Ländern außerhalb der EU gelten andere Vorgaben. Einige bei uns längst verbotene Pestizide sind noch erlaubt oder Gewürze dürfen vor Ort einen höheren Pestizid-Rückstand aufweisen als in der EU. Oft wird der Gehalt an Rückständen von Pflanzenschutzmitteln schlichtweg auch nicht überprüft. Das alles führt dazu, dass Kräuter und Gewürze wie schwarzer Pfeffer, Paprikapulver oder Zimt aus Nicht-EU-Ländern häufig einen hohen Pestizidgehalt aufweisen.
Zudem sind diese laut Verbraucherzentrale oft mit Schimmelpilzgiften wie Aflatoxinen und Ochratoxin belastet. Aflatoxine zählen zu den stärksten in der Natur vorkommenden Giften. Sie fördern nachweislich die Entstehung von Leberkrebs und schädigen das Erbgut. Auch Ochratoxin wirkt erbgutschädigend und krebserregend. Da die Toxine hitzestabil sind, werden sie auch beim Kochen oder Backen nur zu einem geringen Teil zerstört. Je weniger von ihnen wir also über die Nahrung aufnehmen, umso besser.
Vor allem in Gewürzen aus dem asiatischen Raum werden auch immer wieder hohe Konzentrationen an Blei, Cadmium oder Arsen nachgewiesen. Besonders häufig betroffen sind dabei Curry- und Paprikapulver. Außerdem warnt die Verbraucherzentrale auch vor Farbzusätzen wie dem krebserregenden Sudanrot, Pararot und Rhodamin. Sie werden in Ländern wie Pakistan oder Vietnam zum Beispiel Gewürzen wie Chili, Paprika oder Curry zugesetzt, um eine bessere Produktqualität vorzutäuschen. Hier solltet ihr also besonders vorsichtig sein und euch im Zweifel gegen den Kauf entscheiden.
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Salmonellen, Coli-Bakterien und Co.: Wann Keime zum Problem werden können
Neben Schimmelpilzgiften lassen sich in Kräutern und Gewürzen häufig gesundheitsgefährdende Keime wie Salmonellen und Coli-Bakterien nachweisen. Eine Salmonellen-Infektion führt meist zu einer akuten Darmentzündung mit plötzlich einsetzendem Durchfall, Kopf- und Bauchschmerzen. Manche Betroffenen klagen auch über leichtes Fieber und Erbrechen. Vor allem Kindern, älteren und immungeschwächten Menschen kann eine Salmonellose aufgrund der hohen Wasserverluste in kurzer Zeit gefährlich werden.
Darüber hinaus sind viele Gewürze aus asiatischen Ländern mit Rückständen von Ethylenoxid belastet. Das Pflanzenschutzmittel bekämpft Bakterien und Pilze, steht jedoch in Verdacht, erhöht bei Menschen jedoch möglicherweise das Krebsrisiko und schädigt das Erbgut (DNA). Daher ist der Einsatz von Ethylenoxid in der Lebensmittelindustrie innerhalb der EU verboten. In vielen anderen Ländern ist der Einsatz des Pestizids jedoch nach wie vor erlaubt, was die Rückstände in importierten Gewürzen erklärt.
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Hoch die Tassen? Besser nicht! Warum ihr auch Tees aus Fernost mit Vorsicht genießen solltet
Aber nicht nur bei Gewürzen und getrockneten Kräutern solltet ihr vorsichtig sein: Auch Tees weisen häufig Pestizidrückstände auf. Stark belastet ist oft grüner Tee, der wegen seiner positiven gesundheitlichen Wirkungen sehr beliebt ist. Hintergrund ist, dass Grüntees meist aus China kommen. Dort werden in der Regel mehr Pestizide gespritzt als in anderen Anbaugebieten wie beispielsweise Indien.
Auch die immer beliebter werdenden Oolong-Tees aus Asien weisen meist Pestizid-Rückstände auf. Das liegt zum einen daran, dass die Teeblätter erst dann geerntet werden, wenn sie relativ groß sind. Und je länger die Wachstumsperiode, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Blätter gespritzt wurden. Zum anderen herrscht in den Oolong-Anbaugebieten ein subtropisches Klima, in dem sich Pflanzenschädlinge besonders wohlfühlen. Das wiederum veranlasst die Landwirte zu einem verstärkten Pestizideinsatz.
In seltenen Fällen können sich in Kräuterteemischungen auch Keime wie zum Beispiel Salmonellen finden. Diese können jedoch durch ausreichendes Erhitzen abgetötet werden. Wichtig: Kocht Tee immer mit kochendem Wasser auf. Nur so werden Keime sicher abgetötet. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt zudem davor, aufgegossene Kräutertees über mehrere Stunden stehen zu lassen. Denn durch das kochende Wasser würden nur die Keime, nicht aber die Sporen abgetötet. Und letztere können im warmen Wasser auskeimen, was ebenfalls zum Gesundheitsrisiko werden kann.
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Augen auf beim Souvenir-Kauf: Worauf ihr achten solltet
Neben den gesundheitlichen Aspekten gibt es auch seitens des Zolls Vorgaben für die Einfuhr von Lebensmitteln aus anderen Ländern.
Diese Regeln solltet ihr kennen:
Die Einfuhr von Milch- und Fleischprodukten aus Nicht-EU-Ländern ist laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verboten. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Tierseuchen in die EU eingeschleppt werden. Diese Beschränkung gilt allerdings nicht bei der Reise zwischen zwei oder mehreren EU-Ländern.
Die Einfuhr von Kartoffeln ist verboten. Selbst kleine Mengen dürft ihr nicht importieren.
Um die Einfuhr neuer Krankheiten und Schädlinge zu vermeiden, unterliegen frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse, aber auch Pflanzen und Samen speziellen Bestimmungen. Um Pflanzen aus einem Nicht-EU-Staat mitbringen zu dürfen, braucht ihr ein sogenanntes Pflanzengesundheitszeugnis. Dieses kann euch die zuständige Pflanzenschutzbehörde des entsprechenden Urlaubslandes ausstellen.
Für Privatpersonen gibt es für Gewürze in einigen Fällen gesonderte Kleinmengenregelungen.
Auch bei Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln kommt es auf die Menge an: Während ein Vorrat für maximal drei Monate in der Regel erlaubt ist, kann es bei größeren Mengen Probleme geben.
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