Britische Studie macht HoffnungSie zerfressen ihre Beute von innen! Zombiepilze als Durchbruch im Kampf gegen Krebs?

In der traditionellen chinesischen Medizin sind sie schon lange bekannt!
Die Rede ist von Cordyceps-Pilzen – Parasiten, die es auf Insekten abgesehen haben. Sie fressen sie von innen langsam auf und können auf diese Weise sogar deren Verhalten steuern und verändern. Nicht umsonst tragen sie deswegen auch den Namen „Zombiepilze”. Doch uns Menschen könnten genau diese Fähigkeit vielleicht in Zukunft das Leben retten – mehr dazu auch im Video.

Forscher untersuchen Wirkung von Zombiepilzen

Forscher: Zombiepilz kann im Kampf gegen Krebs helfen.
Krasse Bezeichnung, krasse Kreatur: Der Zombiepilz trägt seinen Namen nicht umsonst.
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In der traditionellen chinesischen Medizin haben Cordyceps-Pilze eine lange Tradition. Davon, dass der Zombiepilz seinen Wirt befällt, nach und nach die Kontrolle über dessen Funktionen übernimmt, um dann aus ihm herauszuwachsen, hat man sich dort nicht abschrecken lassen. Denn so gefährlich dieser Pilz für Insekten auch ist - uns Menschen kann er nicht gefährlich werden. Ganz im Gegenteil, wie Forscher im Rahmen einer Studie aus Großbritannien bestätigen konnten.

Wie es in einer Veröffentlichung im FEBS Journal heißt, habe das Team um Steven Lawrence von der Universität Nottingham herausgefunden, dass der Pilz neben den bereits bekannten Effekten im Kampf gegen beispielsweise Lungen- und Nierenbeschwerden auch im Kampf gegen Krebs helfen könnte.

Cordycepin: Dieser Stoff macht den Zombiepilz so besonders

Der Pilz beinhaltet einen Stoff namens Cordycepin. Wie es heißt, habe es bereits zahlreiche Hinweise darauf gegeben, „dass [Cordycepin] als Leitsubstanz in der Krebstherapie und für entzündungshemmende Medikamente infrage kommt”. Und tatsächlich: Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Cordycepin insbesondere das Wachstum von Krebszellen verlangsamen oder gar unterdrücken kann.

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Diesen positiven Effekt habe man in Versuchen mit Mäusen nachweisen können. Dazu wurden die Nager mit menschlichen Brustkrebszellen infiziert. Anschließend erhielten sie wöchentlich zwei Injektionen mit Cordycepin – 22 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Nach 52 Tagen habe man die Entwicklung der Tumorzellen bewertet.

Bei den Mäusen, die mit Cordycepin behandelt wurden, habe man nicht nur ein geringeres Tumorwachstum beobachten können als bei den Kontrollmäusen, die nicht mit dem Pilz-Stoff behandelt wurden. Man habe auch festgestellt, dass die Zellen unter Gabe von Cordycepin weniger streuten.

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Forscher sehen Cordycepin als neuen „Leitwirkstoff für die Entwicklung von Krebsmedikamenten”

Die Forschenden sind sich sicher, dass der Zombiepilz künftig ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung von Krebsmedikamenten sein könnte: „Unsere Daten sprechen für Cordycepin als Leitwirkstoff für die Entwicklung von Krebsmedikamenten”, heißt es in diesem Zusammenhang. Bis Cordycepin jedoch tatsächlich als Krebsmedikament Anwendung findet, dürfte noch einige Zeit vergehen. Zuvor bedürfe es noch weiterer Forschung, wie die Wissenschaftler schreiben.

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Dennoch geben derartige Studien Hoffnung. Sie zeigen, dass im Kampf gegen Krebs stetig geforscht wird und immer neue Behandlungswege gefunden werden. (vho)