Früher Vogel und Nachteule im VergleichLangschläfer vs. Frühaufsteher – wer ist schlauer? Das Ergebnis überrascht!

Gehört ihr eher zum Team früher Vogel oder zum Team Nachteule?
Es gibt Langschläfer, die jede Gelegenheit nutzen, um länger liegenzubleiben und es gibt auch viele Frühaufsteher, die selbst am Wochenende immer früh aus dem Bett springen! Doch wer hat kognitiv mehr auf dem Kasten? Auch Forscher haben sich diese Frage gestellt - die spannenden Ergebnisse haben wir im Video für euch zusammengefasst.

Pech gehabt, Frühaufsteher!

Unser Körper läuft nach einer inneren Uhr, die sowohl von unserer Genetik als auch von unserer Umwelt bestimmt wird.

Und aufgrund dieser einzigartigen Kombination interner und externer Faktoren laufen unsere inneren Uhren alle etwas anders. Während also manche Menschen morgens als Erstes wacher sind, bevorzugen andere einen späteren Start und ein späteres Ende.

In einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift BMJ Public Health veröffentlicht wurde, untersuchten Forscher des Imperial College London Schlafdaten von mehr als 26.000 Personen, um die Zusammenhänge zwischen ihren Schlafmustern und ihren kognitiven Fähigkeiten zu untersuchen.

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Forscher aus London: Schlafdauer ist entscheidend

Bei allen Probanden war eine Schlafdauer von sieben bis neun Stunden pro Nacht optimal für die Gehirnleistung, einschließlich Tests für Gedächtnis, logisches Denken und Informationsverarbeitung. Eine Schlafdauer von weniger als sieben oder mehr als neun Stunden hatte bei allen Teilnehmern eindeutig nachteilige Auswirkungen auf die Gehirnfunktion.

Aber das ist nicht alles!

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Kognitive Leistungen: Langschläfer mit besseren Ergebnissen

Die Forscher fanden außerdem heraus, dass die Präferenz einer Person für abendliche oder morgendliche Aktivitäten stark mit ihren Testergebnissen in Zusammenhang stand. Insbesondere Nachteulen schnitten bei kognitiven Tests durchweg besser ab als Frühaufsteher, während alle anderen irgendwo dazwischen lagen.

„Unsere Studie ergab, dass Erwachsene, die abends von Natur aus aktiver sind, bei kognitiven Tests tendenziell bessere Ergebnisse erzielten als diejenigen, die ‚Morgenmenschen‘ sind.“ Die Hauptautorin der Studie, Raha West von der Abteilung of Surgery and Cancer am Imperial College London, sagte in einer Erklärung: „Diese Chronotypen sind nicht nur persönliche Vorlieben, sondern könnten sich auch auf unsere kognitiven Funktionen auswirken“, so West weiter.

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Wie jedoch auch Frühaufsteher ihre kognitiven Fähigkeiten mit ihrer Schlafroutine optimieren können, erklärt Schlafforscher Markus Specht von der DKD Helios Klinik Wiesbaden im Video.

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„Bedeutet nicht, dass alle Morgenmenschen schlechtere kognitive Leistung haben“

Doch ist damit die Sache tatsächlich klar und sollten wir alle besser länger schlafen?

„Es ist wichtig zu beachten, dass dies nicht bedeutet, dass alle Morgenmenschen eine schlechtere kognitive Leistung haben“, sagte West. „Die Ergebnisse spiegeln einen allgemeinen Trend wider, bei dem die Mehrheit zu einer besseren Kognition bei Abendtypen tendieren könnte.“

Die Forscher betonen auch die Bedeutung ihrer Erkenntnisse zur Schlafdauer im Allgemeinen und deren Einfluss auf die kognitive Leistung. „Wir haben herausgefunden, dass die Schlafdauer einen direkten Einfluss auf die Gehirnfunktion hat, und wir glauben, dass die proaktive Steuerung von Schlafmustern wirklich wichtig ist, um die Funktionsweise unseres Gehirns zu verbessern und zu schützen“, so Co-Studienleiter Daqing Ma, ebenfalls in der Abteilung für Chirurgie und Krebs am Imperial College, in der Erklärung.

„Wir würden uns idealerweise politische Interventionen wünschen, um die Schlafmuster in der Allgemeinbevölkerung zu verbessern“, heißt es von der Co-Studienleiterin abschließend. (mjä)