Sie lag bewusstlos auf der Straße

Vier Stunden Herzmassage! Frau überlebt Herzstillstand dank „Winterschlaf”

Notarzt macht Herzdruckmassage bei einer Frau
In Frankreich ist eine Frau nach vier Stunden Herzdruckmassage wieder aufgewacht. (Symbolbild)
motortion - stock.adobe.com

Niemand glaubte, dass sie DAS überleben würde!
In Frankreich wird eine Frau bewusstlos auf der Straße gefunden – stark unterkühlt, ihr Herz steht still. Die Sanitäter beginnen trotzdem mit einer Herzdruckmassage und nach vier langen Stunden schlägt die Frau tatsächlich wieder die Augen auf!

Ärzte müssen 40 Mal den Defibrillator ansetzen!

Selbst die Ärzte wissen nicht, was sie sagen sollen. „So etwas haben wir noch nicht gesehen“, sagt Dr. Estelle Renaud, Leiterin der Intensivstation der South Oise Public Hospital Group (GHPSO) gegenüber der Zeitung Le Parisien. Denn hier wird am 09. März eine junge Frau eingeliefert, deren Leben eigentlich nicht mehr zu retten ist.

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Die Frau (22) wird in der französischen Region Oise gefunden, in einer Nacht, in der die Temperaturen nur 3 Grad betragen. Die Patientin sei stark unterkühlt gewesen, so die Ärzte, außerdem habe sie nicht nur Herzrhythmusstörungen gehabt, ihr Herz sei auch mehrfach stehen geblieben.

„Normalerweise schlägt das Herz wie ein Metronom, aber hier war es völlig chaotisch“, erinnert sich Renaud. Die Sanitäter, die als Erstes an der Fundstelle eintreffen, verabreichen der jungen Frau eine Adrenalinspritze und beginnen dann mit einer Herzdruckmassage. Zwischendurch setzen die Ärzte immer den Defibrillator an - insgesamt 40 Mal! Doch weder auf der Straße noch kurze Zeit später im Krankenhaus kommt die Frau zu Bewusstsein.

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„Und dann öffnete sie die Augen”

Doch dann der erste Sieg: Nach zwei Stunden im Krankenhaus und ständigen Reanimationsversuchen steigt zuerst die Körpertemperatur der Frau wieder an. „Und dann öffnete sie die Augen“, erinnert sich Renaud. Für die Ärzte ein kleines Wunder, das sie selbst nicht ganz erklären können. Ihre Vermutung: Die Unterkühlung hat die Frau geschützt.

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„Der Körper geht in eine Art Winterschlaf, insbesondere das Gehirn, wodurch alle lebenswichtigen Organe erhalten bleiben“, erklärt die Ärztin. „Wir haben in der wissenschaftlichen Literatur nach ähnlichen Fällen gesucht, aber nichts gefunden. Das heißt nicht, dass es so etwas nicht gibt, aber es ist extrem selten“, fügt sie hinzu.

Damit ist die Geschichte aber noch nicht vorbei. Denn die Frau zeigt trotz der Unterkühlung, trotz ihrer Herzproblemen und potenziellem Sauerstoffmangel „keine neurologischen Nachwirkungen“. Heißt: Das Gehirn der Frau hat keinen Schaden genommen. Für Renaud steht fest, dass das auch der Verdienst der Notärzte war, die nicht gezögert haben, der jungen Frau zu helfen.

Gewaltverbrechen wird aktuell nicht vermutet

Wieso diese überhaupt bewusstlos war, ist nicht klar. Von einem Gewaltverbrechen wird laut Le Parisien und BFMTV nicht ausgegangen. Was die Zukunft der 22-Jährigen angeht, wird sie wohl untersuchen müssen, was mit ihrem Herz los ist. Davor heißt es jedoch, erst einmal wieder auf die Beine zu kommen.