Wichtige Symptome erkennenHerzstillstand oder Herzinfarkt? Worauf es im Notfall ankommt

 Rettungswagen des DRK bei der Vorstellung der Planungen für ein Impfzentrum durch die Stadt Köln in der Feuerwache in Weidenpesch. Themenbild, Symbolbild Köln, 04.12.2020 *** Ambulance of the DRK during the presentation of the plans for a vaccination centre by the city of Cologne in the fire station in Weidenpesch Theme picture, symbolic picture Cologne, 04 12 2020 Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage
Ein Herzstillstand ist ein akuter Notfall, bei dem sofort Maßnahmen eingeleitet werden müssen.
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Herzstillstand – jetzt zählt jede Sekunde.
Häufig setzt völlig unerwartet das Herz aus, der Blutdruck fällt auf null. Dann zählt jede Sekunde, um die Betroffenen zu retten und vor Langzeitschäden zu bewahren. Was steckt genau dahinter? Welche Symptome können auftreten, wie sollten Angehörige reagieren? Wir klären auf.
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Herzstillstand oder Herzinfarkt - was ist der Unterschied?

Ein Herzstillstand ist ein akuter Notfall, bei dem das Herz aufhört zu schlagen. Die Anzeichen sind eindeutig:

  • Bewusstlosigkeit oder Nichtansprechbarkeit

  • keine oder unregelmäßige Atmung

  • Kein Puls

Bei einem Herzinfarkt ist in der Regel eines der das Herz versorgenden Blutgefäße durch ein Blutgerinnsel verstopft. Das führt zu einer Mangeldurchblutung des Herzmuskels. Die Symptome können allmählich auftreten und variieren:

  • Unwohlsein, Druck, Schmerzen oder Engegefühl in Brust, Armen, Schultern, Hals, Kiefer oder Rücken

  • Kurzatmigkeit

  • Schwindel oder Benommenheit

  • Kalter Schweiß

  • Übelkeit oder Erbrechen

Im Gegensatz zu einem Herzinfarkt, bei dem Teile des Herzens durch mangelnde Durchblutung geschädigt werden, handelt es sich bei einem Herzstillstand in der Regel um ein elektrisches Problem im Herzen, das dazu führt, dass das Herz plötzlich aufhört zu schlagen.

Lese-Tipp: Andere Symptome als Männer! Frauen bemerken Herzinfarkt oft zu spät

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Was bei einem Herzstillstand sofort zu tun ist!

  • Ruft sofort 112 an und meldet den Notfall.

  • Beginnt mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW), wenn ihr darin geschult seid.

  • Wenn verfügbar, benutze einen automatisierten externen Defibrillator (AED). Dieses Gerät kann den Herzrhythmus wiederherstellen oder zumindest stabilisieren.

  • Die Reanimation bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes fortsetzen.

  • Wenn es nicht möglich ist, die Reanimation fortzusetzen, frage die Person am Notruftelefon, was zu tun ist!

Mit jeder Minute sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um etwa zehn Prozent

Mit jeder Minute, die bis zur Wiederbelebung vergeht, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um etwa zehn Prozent, schreibt die Deutsche Herzstiftung auf ihrer Internetseite.

Ein Herzstillstand führt also innerhalb weniger Minuten zum plötzlichen Herztod, wenn nicht sofort der Notarzt (112) gerufen und mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen wird.

„Je schneller mit der Wiederbelebung durch Herzdruckmassage begonnen wird, desto größer sind die Überlebenschancen“, betont dort der Herzspezialist Professor Dr. med. Heribert Schunkert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

Neun Minuten dauert es im Schnitt, bis ein Rettungswagen am Notfallort eintrifft. Bis dahin kann die Herzdruckmassage zur Überbrückung des Kreislaufs dienen, um das Gehirn und andere Organe mit Sauerstoff zu versorgen.

„Wird mit Wiederbelebungsmaßnahmen gewartet, bis der Rettungsdienst mit dem Notarzt eintrifft, bedeutet das für die Betroffenen nach wenigen Minuten den Tod oder ein Leben mit meist schwersten bleibenden Hirnschäden“, warnt Schunkert.

In manchen Fällen kommt allerdings auch die Ersthilfe zu spät und den Betroffenen kann nicht mehr geholfen werden. (ija)