RTL-Reporterin vor Ekel-Hochhaus angegriffenWer betrügt hier wen? Unfassbare Zustände in Göttinger Horrorhaus

von Liv von Boetticher und Thorsten Berger

Müll, Gestank, Gewalt – und niemand tut etwas!
Mitten in Göttingen steht das wohl ekelhafteste Hochhaus Deutschlands. Mehr als 600 Menschen leben hier zwischen Müllbergen und kaputten Rohren. RTL will wissen, wer dafür verantwortlich ist. Und findet in den Wohnungen erstaunliche Antworten. Denn hier wird auf allen Seiten betrogen. Und dann wird unsere Reporterin mitten in den Dreharbeiten auch noch angegriffen. Die ganze Reportage seht ihr oben im Video!

Horror-Job Hausmeister

Louis Krause schüttelt den Kopf. „Das ist hier die totale Verwahrlosung!” Er hat den Job, den sich hier sicher niemand wünschen würde: Er ist der Hausmeister im Göttinger Horrorhaus. Ein einziger Blick von oben auf das Anwesen reicht, um zu begreifen, wie tief seine Verzweiflung sitzen muss. Überall um das Hochhaus herum liegt Müll - achtlos aus den Fenstern geworfen. Matratzen, volle Windeln, Tüten voller Essen. Sogar ein Fernseher. Auf dem Zwischendach vor dem Haupthaus sieht es aus wie auf einer Deponie. Krause schüttelt den Kopf, als er sich die Bilder ansieht und zückt sein Handy, zeigt ein Foto, das kein halbes Jahr alt ist. „Wie man hier sieht, war diese Fläche Ende Juli blitzblank. Und es ist ja nicht das erste Mal, dass wir sie aufgeräumt haben!”.

So kann es hier auch aussehen
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RTL / privat

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Luxus-Autos zwischen Müllbergen

Während sich unsere Reporterin Liv von Boetticher den unfassbaren Müll um das Horrorhaus herum anschaut, entdeckt sie etwas Unerwartetes. Zwischen Schrottkarossen und Müll parken vor dem Haus einige teure Autos. Marken wie Audi und Mercedes stehen da. Wem sie gehören, ist nicht klar, aber sie sind offenbar auf Bewohner des Hauses zugelassen. Sie filmt die Wagen, als sie plötzlich von hinten ein Schlag oder ein Tritt trifft. Sie ruft die Polizei. Den Täter können die Beamten nicht finden, aber sie erzählen, dass sie im vergangenen Jahr allein 725 Einsätze in diesem Haus hatten. Also rein rechnerisch mehr als zwei pro Tag.

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Wer betrügt hier wen?

Von innen ist das Hochhaus völlig verwahrlost. Als wir das Treppenhaus betreten, riecht es nach Fäkalien und toten Tieren. Das Gebäude in der Gronauer Landstraße hat insgesamt 432 Wohnungen – von denen 231 leer stehen. Der Rest ist vermietet – fast alle durch eine inzwischen insolvente Firma. Das ist der Grund, warum hier nichts mehr passiert. Denn die Firma selbst behauptet, dass sie seit Jahren kaum noch Miete einnimmt, weil die Bewohner die Miet-Stütze vom Jobcenter lieber selbst ausgeben, als das Geld zu überweisen.

Als RTL versucht, mit einigen der Bewohner zu reden – viele von ihnen kommen aus Rumänien – treffen wir nur auf verschlossene Türen oder Schweigen. Wer betrügt hier wen? Die Bürgermeisterin von Göttingen, Petra Broistedt, stellt klar: „Wir haben hier 129 Bedarfsgemeinschaften für die wir über das Jobcenter die Miete übernehmen. Bei 98 überweisen wir direkt an die Vermieterin.” Das Geld sollte also eigentlich beim Vermieter ankommen. Wie der letzte verbliebene Verwalter der Immobilie das erklärt, und was Hausmeister Krause tut, um den Kampf nicht ganz aufgeben zu müssen, das seht ihr im Video.

Verwendete Quellen: Eigenrecherche RTL