Polizei warnt vor rücksichtsloser MascheBetrüger sammeln mit Fake-Entführung und Horror-Unfall Spenden
Wenn das Leid anderer zur frechen Geldmasche wird ...
Tausende User sehen in den vergangenen Wochen Meldungen zu einem Fall, der schnell für Gänsehaut und Mitgefühl sorgt. Eine siebenjährige Mia Weber sei aus dem Garten ihrer Eltern entführt worden – doch das Verbrechen existiert nicht, die Bilder des Mädchens sind KI generiert. Die Polizei sucht nun nach den Betreibern der Social-Media-Profile.
Dreister Spendenbetrug mit erfundener Kindesentführung
Berlin, Essen, Plettenberg – in diesen und vielen weiteren Städten soll das Kind entführt worden sein. Die schwarz-weiß-Fotos der vermissten Mia sind immer unterschiedlich, das scheinbar schaurige Verbrechen immer gleich. Doch hinter der Meldung steckt ein großer Schwindel, die Fälle sind erfunden und mit Fake-Bildern aufgehübscht. Die Beiträge werden auf Facebook teilweise tausendfach geteilt – und so zu einer großen Gefahr für die Polizei.
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Wenn sich die Behörden wegen eines tatsächlichen Ermittlungsvorgangs an die Öffentlichkeit wenden würden, befürchtet Denis Stegner vom Polizeipräsidium Unterfranken „dass dann der ein oder andere dann sagt: Da ist doch nichts dran, da mache ich nichts“, wie er im RTL-Interview erklärt.
Der Plan der noch unbekannten Täter sei es vermutlich, „personenbezogene Daten“ oder „Spendengelder“ zu erlangen, aber auch das „subjektive Sicherheitsgefühl“ zu erschüttern.
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Betrüger verwenden auch echte Unglücksfälle
RTL-Verifizierungsexperte Burak Kahraman erklärt, woran User solche Fake-Meldungen erkennen können: „Zum einen würde ich mir die Inhalte einmal genauer anschauen. Also nicht nur die Texte, sondern auch die verwendeten Bilder. Wirken sie auf uns echt? Macht das einen ordentlichen Eindruck? Und finden wir diese Bilder oder Geschichten vielleicht auch woanders im Internet?“ Eine Suche nach offiziellen Polizeimeldungen oder seriösen Medienberichten sei immer sinnvoll.
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Doch die Betrüger machen auch nicht vor echten Fällen halt. Nachdem zwei Schwestern (6 und 7) in einem Badesee in Schweinfurt ertrinken, tauchen auf den Seiten plötzlich Todesmeldungen mit KI generierten Bildern der vermeintlichen Mädchen auf – samt einem Abo-Aufruf für 10,49 Euro im Monat! Auf ekelhafteste Art und Weise versuchen die Betreiber der Seite so, aus dem tragischen Unglück Profit zu schlagen.