Ersthelferin über Unfalldrama mit zwei Kindern in Dornstadt
„Die Kinder waren ganz still, keines hat geschrien”
Dornstadt bangt um zwei schwerverletzte Kinder.
Eine Gemeinde unter Schock! Auch am Tag nach dem schrecklichen Unglück ist das Entsetzen in dem Städtchen bei Ulm allgegenwärtig. Ein Autofahrer fährt ein neunjähriges Mädchen und einen gleichaltrigen Jungen auf dem Bürgersteig um. Sie liegen im Krankenhaus, wie es ihnen heute geht, ist zurzeit nicht bekannt.
„Ich habe den Aufschlag gehört”
Eine Bäckerin erzählt unserer Reporterin, dass die Kinder mittags noch bei ihr eingekauft hätten. Sie seien gut gelaunt gewesen, sagt sie. Das Mädchen soll gestern Geburtstag gehabt haben. Jetzt liegt sie im Krankenhaus, ist schwer verletzt.
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Der Unfallort ist in einer eigentlich ruhigen Straße, Talia Richter hat dort ihr Unternehmen. Die Inhaberin einer Cateringfirma hat das Unfalldrama unmittelbar mitbekommen, wurde Ohrenzeugin, wie sie uns erzählt. Die Kinder seien auf dem Rückweg vom Sportunterricht gewesen. „Ich habe den Aufschlag gehört, mein Bistro ist ja direkt gegenüber der Unfallstelle“, berichtet sie. „Wir hatten gerade Teambesprechung und wollten aufbrechen.“ Kollegen und ihre Familie seien dagewesen, so Richter.
Auf der Straße waren keine Bremsspuren zu sehen
Niemand zögert. „Wir sind raus und haben geholfen“, sagt die Geschäftsfrau. Alle hätten versucht, die Anwesenden zu beruhigen. „Ein Kollege war an der Bushaltestelle, er hat den Unfall gesehen. Er ist zum Auto hingerannt und hat den Schlüssel weggenommen“, berichtet sie weiter. Ihr Vater habe den Unfallfahrer aus dem Wagen herausgezogen. „Er sagte, er hatte den Kopf nach unten hängen“, beschreibt Richter. Ihr Onkel habe eins der Kinder gehalten, bis der Rettungswagen kam.

„Die Kinder waren ganz still, keines hat geschrien“, erinnert sich Richter an die beklemmenden Momente nach dem Unfall. „Es waren viele Blutspuren zu sehen. Auf der Straße waren keine Bremsspuren zu sehen.“, schildert sie. Auf der Straße am Unfallort gilt Tempo 30. Nicht alle halten sich daran. „Jeden Tag wird hier gehupt, es ist Tempo 30, aber viele fahren zu schnell“, so Richter. Sie findet: „Hier muss auf jeden Fall verkehrstechnisch etwas passieren.“ Das Geschehen hat bei Richter und den anderen Helfer tiefe Spuren hinterlassen: „Uns geht’s allen nicht gut.”
Der Unfallverursacher liegt ebenfalls im Krankenhaus, er ist allerdings nur leicht verletzt. Warum der Fahrer die Kontrolle über sein Auto verlor, sei unklar, so die Polizei. Der Mann habe eine Blutprobe abgeben müssen, sagte ein Sprecher. Die Unfallursache sei noch unklar und müsse noch ermittelt werden.