Mutmaßlicher Täter in Heiligenhaus festgenommen

Zeugen bringen Polizei auf die Spur des Messerstechers von Bielefeld

Aufmerksamen Bürgern sei Dank!
Die öffentliche Fahndung führte zur Verhaftung des mutmaßlichen Messerstechers von Bielefeld. „Zeugenhinweise brachten die Ermittler auf die Spur des Tatverdächtigen“, teilte die Polizei am Tag nach der Festnahme mit. Der Mann ist inzwischen eindeutig identifiziert. Er soll jetzt dem Haftrichter vorgeführt werden.

Messestecher war vor der Tat nicht polizeibekannt

Mahmoud M. soll am Wochenende mindestens fünf Menschen verletzt haben. Sein Motiv gibt Rätsel auf: Nach der Festnahme des mutmaßlichen Angreifers von Bielefeld stehen die Beweggründe des Mannes weiter im Fokus. Es werde „in alle Richtungen“ ermittelt, so die Bielefelder Staatsanwaltschaft nach der Festnahme. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen gehen die Ermittler unter anderem auch Hinweisen auf Kontakte M.’s in die islamistische Szene nach.

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Ein Sondereinsatzkommando der Polizei war im Zusammenhang mit der Tat am Montagabend (19. Mai) an zwei Orten in Heiligenhaus im Einsatz. Dabei wurde M. festgenommen. Zudem waren die Ermittler zu einem weiteren Einsatz im benachbarten Velbert ausgerückt, der den Angaben nach ebenfalls mit dem Angriff von Sonntag in Verbindung stand.

Als Tatverdächtigen hatte die Polizei den 35-jährigen Syrer Mahmoud M. aus Harsewinkel ausgemacht. Er war den Angaben zufolge bis dahin nicht polizeilich in Erscheinung getreten.

Opfer sollen Fußball-Fans sein

Am frühen Sonntagmorgen (18. Mai) waren fünf junge Männer im Alter zwischen 22 und 27 Jahren vor einer Bar am Rand der Bielefelder Innenstadt attackiert und mit einem spitzen Gegenstand - möglicherweise einem Messer - verletzt worden, vier davon schwer. Zwei von ihnen schwebten zunächst in Lebensgefahr, ihr Zustand habe sich dann aber stabilisiert.

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Die Opfer - sie sollen aus der Bielefelder Fußball-Szene kommen - hatten vor der Bar gestanden, in der sie feierten. Sie setzten sich bisherigen Angaben zufolge mit Schlägen zur Wehr und verletzten dabei den Angreifer, der flüchten konnte.

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M. reiste 2023 nach Europa ein

Später fanden die Ermittler am Tatort eine vom mutmaßlichen Täter zurückgelassene Tasche mit Personaldokumenten sowie eine Flasche mit einer unbekannten, nach Benzin riechenden Flüssigkeit. Bei der Spurensuche seien auch mehrere Messer sichergestellt worden. Ob der Mann mit einem Messer angegriffen habe, sei noch Teil der Ermittlungen, hatte eine Sprecherin der Polizei am Montagmorgen gesagt.

Nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) war der tatverdächtige Syrer über die Türkei nach Europa eingereist. Im Dezember 2023 stellte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ihm einen befristeten Schutzstatus aus, nachdem der Mann in Deutschland einen Asylantrag gestellt hatte. (uvo/dpa)