Plötzlich qualmt es im Flugzeug

Nur weil Oliver blitzschnell reagiert, kommt es nicht zur Katastrophe

„Papa, ich glaube, hier brennt es!“
Familienvater Oliver Jankai (50) und sein Sohn Jan (20) retten vermutlich 191 Passagieren das Leben, als sie einen brennenden Laptop aus dem Flugzeug werfen.

Zwischenfall geschieht während Amerika-Reise

„Was wir in den letzten Tagen erlebt haben, kann man sich gar nicht vorstellen. Auch die ganzen Zufälle!“, erzählt Oliver Jankai der Krone-Zeitung. Der 50-Jährige bereist mit seiner Familie Amerika, um Fußballspiele der Copa América zu verfolgen. „Wir haben bei der Verlosung teilgenommen und sind so zu Karten gekommen“, so der 50-Jährige.

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Doch als sie ihren Flieger in San Francisco besteigen, passiert es: „Als wir in den Jet in San Francisco eingestiegen sind, habe ich mich ein bisschen geärgert, dass wir ein Airbus-Model hatten, wo es an Bord keine Unterhaltung wie TV gibt. Schließlich fliegt man mehrere Stunden. Doch nach ein paar Minuten hatten wir unsere eigene Unterhaltung“, berichtet Olivers Sohn Jan.

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„Ich habe Stichflammen hinter meinem Sitz gesehen“

Dem 20-Jährigen fällt nach dem Boarding Brandgeruch im Flugzeug auf. „Ich habe gleich erkannt, dass es der Jet nicht sein kann, weil der ist gecheckt. Aber dann ist der Gestank immer schlimmer geworden und ich habe Stichflammen hinter meinem Sitz gesehen“, zitiert ihn die Krone-Zeitung. Er sei daraufhin direkt aufgesprungen. „Ich sah nur die Flammen und hab die Stewardess alarmiert und nach einem Feuerlöscher gefragt. Aber sie hatte keinen. Auch keine Löschdecke“, so der Sohn.

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Als sich die Kabine immer mehr mit Rauch füllt, öffnet Jan die Notausgangstür: „Aber auch da hat mich die Stewardess davon abgehalten. Dabei war so viel Rauch in der Kabine. Wir konnten nur noch schwer atmen. Mein Papa hat mir dann den abgelöschten, aber rauchenden Rucksack zugeworfen und ich wollte ihn aus dem Jet werfen. Wir wussten ja nicht, was der Grund für das Feuer war. Das Bordpersonal wollte das wieder verhindern.“ Dennoch handelt er geistesgegenwärtig, öffnet die Tür und wirft das qualmende Gepäckstück aus dem Flieger.

Drei Menschen werden bei dem Zwischenfall verletzt. Auch Jan Jankais’ Bruder. „Er hat leichte Verbrennungen. Es geht ihm wieder gut. Die anderen Personen wurden durch die Evakuierung verletzt.“ Ein Video in sozialen Medien soll Aufnahmen aus dem Innern des Fliegers zeigen. „Was wäre, wenn das in der Luft passiert wäre – dann wäre eine ganze Familie auf einmal ausgelöscht worden“, äußert Oliver Jankais gegenüber RTL. Und: „Die Familie ist durch das Erlebte enger zusammen gerückt“, so der Familienvater.

Pilot bedankt sich für das schnelle Handeln

Der Kapitän des Fliegers hat sich bei Vater und Sohn bedankt: „Schnelles Denken rettet Leben“, habe er gesagt. American Airlines schweigt unterdessen. Bislang soll sich niemand von der Airline geäußert haben. „Wir sind wirklich schockiert, dass die Evakuierung vier Minuten lang gedauert hat. Es ist verantwortungslos, wie das Bordpersonal gehandelt hat“, geben Vater und Sohn an.

Nachdem Polizei und sogar das FBI Passagiere befragt haben, steht fest: Eine Powerbank, die mit einem Laptop verbunden gewesen sein soll, hat sich entzündet. Oliver Jankais und sein Sohn können aufatmen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass uns so etwas noch einmal passiert, ist sehr gering. Außerdem ist Fliegen einfach die sicherste Reisemethode“, sagen sie abschließend ganz bescheiden. „Die Mutter der Familie, der das Laptop gehört, hat sich bei mir bedankt – auch für mein schnelles Handeln – das tat gut“, so der Vater. (xes)