Polizei ermittelt gegen drei Mittäter Mutter lässt behinderte Tochter entführen – um ihr eine fiese Lektion zu erteilen

Mutter aus Arkansas lässt Tochter entführen
Tamara H. aus dem US-Bundesstaat Arkansas wurde nach der Entführung ihrer Tochter festgenommen.
Crawford County Jail
von Johanna Grewer

Am 17. November stehen plötzlich zwei vermummte Männer vor der Tür.
Die 22 Jahre alte Jami aus Rudy im US-Bundesstaat Arkansas öffnet ihnen nichtsahnend. Die Männer zwingen die junge Frau, die eine sogenannte geistige Behinderung hat, in ein Auto und bringen sie auf ein abgelegenes Feld, bedrohen sie und lassen sie an einen Baum gefesselt zurück. Inzwischen ist klar: Hinter der Tat steckt offenbar Jamis Mutter Tamara H.

Tochter chattet online mit einem Fremden

Sie ist Jamis Vormund und behauptet jetzt, dass sie ihrer Tochter nur eine Lektion erteilen und ihr ein bisschen Angst machen wollte. Die Entführung sei nur fake gewesen, wie mehrere US-Medien berichten. Der Adoptivvater der 22-Jährigen erzählt dem Sender KFSM, dass seine Frau nicht mehr weitergewusst habe.

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Jami soll in einem Online Chatroom Kontakt mit einem Fremden gehabt haben, der behauptete, er sei der US-Country-Sänger Luke Bryan. Jami, ein Mensch mit Lernschwierigkeiten, habe ihm geglaubt und sich durch nichts davon abbringen lassen, mit ihrer Onlinebekanntschaft zu schreiben. Ihre Mutter habe sich große Sorgen gemacht, dass der Fremde so großen Einfluss auf die 22-Jährige hatte. Tamara sei irgendwann überzeugt gewesen, dass er vorhatte, ihre Tochter zu entführen.

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Mutter inszeniert Entführung mit drei weiteren Mittätern

Die 22-Jährige soll trotzdem immer wieder Kontakt zu dem Online-Bekannten aufgenommen haben. Weil alle Verbote und Überzeugungsversuche nichts halfen, soll Tamara dann drastischere Maßnahmen geplant haben, berichtet die New York Post. Zusammen mit der Pflegehelferin Shannon C., die ihr half, sich um die 22-Jährige zu kümmern, soll sie sich eine Art Intervention überlegt haben.

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Die Pflegehelferin soll dann US-Medien zufolge David Q. und Nico A. (zwei Bekannte) angeheuert haben, die inszenierte Entführung umzusetzen. Die beiden Männer sollen mit Skimasken vor Jamis Haus aufgetaucht sein und der Frau erzählt haben, sie seien Mitarbeiter von Country-Sänger Luke Bryan und sie müsse mitkommen, wenn sie ihn treffen wolle.

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Jami flieht in Todesangst nach der Entführung

Die Männer brachten die 22-Jährige auf ein Feld und fesselten sie mit Kabelbindern. Doch Jami gelang es, sich loszureißen. David Q. und Nico A. sollen sie daraufhin überwältigt, wieder gefesselt und dann auf dem Feld zurückgelassen haben.

Jamis Mutter Tamara soll in der Nähe gewartet und alles beobachtet haben. Eigentlich sei geplant gewesen, dass sie „zufällig“ vorbeikommen würde, ihre Tochter „findet“ und dann befreit. Das Ganze sollte das Mädchen verängstigen und davon abhalten, weiter online zu chatten. Doch so weit kam es nicht mehr.

Die 22-Jährige schaffte es, sich in Todesangst wieder loszureißen und rannte zu einem nahegelegenen Haus. Von dort wurde dann auch ein Notruf abgesetzt, der die Ermittlungen der örtlichen Polizei ins Rollen brachte. Im Gerangel zog sich Jami Blutergüsse und Schwellungen an den Handgelenken zu.

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Mutter hat jetzt Kontaktverbot

Gegen ihre Mutter und die drei anderen Tatverdächtigen wird nun wegen Entführung, Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Misshandlung einer Schutzbefohlenen ermittelt. Laut New York Post sind Tamara H. und ihre mutmaßlichen Mittäter aktuell auf freiem Fuß. Ihre Tochter sehen darf die Mutter aber vorerst nicht mehr. Laut dem Lokalsender K8 ordnete ein Gericht eine Kontaktsperre an.

Verwendete Quellen: KFSM, K8, New York Post