„Unsere Kinder werden krank”

Messie-Nachbarn verwandeln Garten in Müllhalde

von Ulrich Oppold und Sebastian Stöckmann

Dreck und Gerümpel, so weit das Auge reicht.
Anwohner im britischen Stafford sind empört, weil ihre Nachbarn den Garten in eine Müllhalde verwandelt haben. Ihre Gemeinde fordern sie auf, endlich tätig zu werden. Das gigantische Ausmaß des Abfallbergs seht ihr im Video.

Dreck liegt seit über einem Jahr vor Haus in Stafford

Schutt, Sofas, Matratzen, Holzplatten, Kühlschränke und Teppiche: Die Bilder vom Grundstück an der der Peach Avenue schockieren. Der hässliche Müllberg lasse ihr Leben zur Qual werden, erzählen Betroffene dem britischen Express.

Schon seit mehr als einem Jahr soll der Dreck vor dem Haus liegen. Der Hausbesitzer habe Tag und Nacht Müll gesammelt und verbrannt, statt ihn auf der örtlichen Mülldeponie zu entsorgen, behaupten die Anwohner. Dadurch seien Ratten angelockt und ihre Kinder krank geworden.

Müll stapelt sich nur wenige Meter von Grundschule entfernt

Trotz der Gefahr für die Gesundheit unternehme die Gemeinde nichts. Dabei befinde sich die private Müllhalde nur wenige Meter von einer Grundschule entfernt. „Ich habe mich im August letzten Jahres zum ersten Mal bei der Gemeinde beschwert”, berichtet eine Mutter zweier Kinder, die anonym bleiben möchte. Aber es sei nichts geschehen. „Meinem Sohn ging es fünf Monate lang schlecht, er konnte acht Wochen lang nicht zur Schule gehen. Er hat Asthma und konnte nicht atmen.” Es brenne jeden Tag – „im Sommer wie im Winter”. Zwar lösche die Feuerwehr die Brände. „Aber wenn die weg ist, zünden sie alles wieder an.”

„Beschämend und gefährlich ist das, auch für Kinder”, sagt Anwohnerin Linda Mathews im Gespräch mit RTL. „Da sind Tiere und Glas. Es ist wirklich keine Freude, hier nebenan zu wohnen.”

Von Einsicht ist bei den Verursachern offenbar keine Spur. „Die sind nicht sehr zugänglich”, berichtet Nachbarin Sascha Frazer. „Die Leute haben versucht, mit ihnen zu sprechen – die Reaktionen waren nicht nett.”

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Gemeinde Stafford leitet rechtliche Schritte ein

Was die Anwohner auch ärgert: Offenbar schieben sich die Behörden den Schwarzen Peter gegenseitig zu. „Die Stadtverwaltung sagt, das ist was für die Umweltbehörde. Die sagt, es sind andere zuständig. Niemand will sich darum kümmern”, klagt Nachbar Colin Gardiner im Gespräch mit RTL.

Ein Sprecher der Gemeinde Stafford erklärte, es handele sich um „eine unangenehme Situation” für die Menschen, die mit dem Müll vor ihrer Haustür leben müssten. Man leite derzeit rechtliche Schritte ein und könne „zum jetzigen Zeitpunkt nichts weiter sagen”. Auch die Polizei der Grafschaft Staffordshire wollte sich mit Verweis auf die juristische Situation nicht äußern.