Feinstaub-Alarm in DeutschlandWarum die Luftqualität aktuell so schlecht ist

Rote Warnstufe auf der Deutschlandkarte des Umweltbundesamts!
Die Luftqualität ist derzeit in vielen Regionen alarmierend schlecht. Besonders betroffen sind Niedersachsen, Berlin, Brandenburg und Teile Bayerns. Auch andere Bundesländer melden hohe Feinstaubwerte. Doch was steckt hinter dem aktuellen Feinstaub-Alarm – und wie gefährlich ist die Situation für unsere Gesundheit?
Warum ist die Feinstaubbelastung aktuell so hoch?
Die Hauptursachen sind das Heizen mit fossilen Brennstoffen, Verkehr und Industrie, im Winter kommen verstärkt Holzöfen und Kamine hinzu. Doch nicht nur das: Die derzeitige Hochdruckwetterlage verschärft die Situation erheblich. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sind Schadstoffe aufgrund einer sogenannten Inversionslage „gefangen” , also eine wärmere Luftschicht liegt wie ein Deckel über den kühleren unteren Schichten und verhindert den Luftaustausch.
Zusätzlich gelangen Schadstoffe durch östliche Winde aus Nachbarländern wie Polen und Tschechien nach Deutschland.
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Gesundheitsrisiken: Wer sollte besonders vorsichtig sein?
19 Messstationen des Umweltbundesamtes zeigen Feinstaubwerte über dem Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Besonders betroffen sind Städte wie Berlin und Leipzig sowie ländliche Regionen in Brandenburg.
Feinstaub (PM2,5) kann tief in die Lunge eindringen und den Blutkreislauf erreichen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen, Senioren und Kinder. Das Umweltbundesamt rät diesen Gruppen, körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Joggen oder Radfahren? Lieber nicht. Ein Spaziergang wäre momentan die gesündere Wahl.
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Wann wird es besser?
Ein herannahendes Tiefdruckgebiet könnte die Luftqualität bald verbessern. Regen und Wind könnten die Schadstoffe verteilen und die Werte senken.
Was können wir tun? Selbst drastische Maßnahmen wie im Corona-Lockdown führten nicht zu einem schnellen Rückgang der Feinstaubwerte. Langfristig helfen jedoch Investitionen in umweltfreundliche Heizsysteme, strengere Verkehrsvorschriften und der weitere Ausbau erneuerbarer Energien.
Übrigens: Das Umweltbundesamt bietet Apps, um die Luftqualität zu überprüfen. Dort gibt es auch Tipps, wie ihr euch in belasteten Regionen schützen könnt. Informiert euch und bleibt gesund! (kra, mit dpa)