In Düsseldorfer WohnhochhausKeine Heizung, kein heißes Wasser! Hunderte Mieter müssen wochenlang bibbern

von Verena Jendges

Kälte-Drama im Hochhaus!
Stellt euch vor, es ist Winter, und in eurer Wohnung herrscht eisige Kälte: keine wohlige Wärme, kein warmes Wasser, stattdessen Frust, eisige Wände und pure Verzweiflung. Was für viele unvorstellbar ist, wurde für Hunderte Bewohner eines Düsseldorfer Wohnhochhauses zur bitteren Realität. RTL schaltete sich ein – was wir erreichen konnten, erfahrt ihr im Video.

Unterkühlte Verzweiflung auf 17 Etagen

In dem 17-stöckigen Gebäude mit über 300 Mietparteien beginnt das Drama Ende Oktober. Rund 220 Haushalte, vor allem jene ab dem siebten Stock, sind betroffen. Die Heizung streikt, das warme Wasser bleibt aus. Die Mieter – verzweifelt.

„Gäste kann ich so nicht empfangen. Wenn doch, dann heißt es: warm einpacken”, erzählt uns die 31-jährige Mieterin Kimberly. Manfred Bochow, ein 70-jähriger Bewohner, beschreibt die Situation als „sehr prekär”.

Auch Mieterin Roya Alvani prangert die Umstände an: „Man hat ganz oft das Gefühl von Hilflosigkeit und dass man sich alleingelassen fühlt. Ich wundere mich, dass einfach keine richtige Lösung dafür gefunden werden kann.”

Handwerker sind zwar vor Ort, doch die Probleme bleiben. Als Notlösung kommt der Vorschlag: zum Duschen in ein 30 Minuten entferntes Schwimmbad! Einige melden sich stattdessen in einem Fitnessstudio direkt im Gebäude an.

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Rund 180 Bewohner haben sich in einer WhatsApp-Gruppe zusammengeschlossen. Nach Wochen erhalten sie zumindest eine mobile Ersatzheizung – ein schwacher Trost in der eisigen Notlage.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

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Bundestagsabgeordnete wird auf den Fall aufmerksam

Die unerträgliche Dauer der Notlage erregt Aufsehen. Sogar die Bundestagsabgeordnete Zanda Martens schaltet sich ein. Sie kritisiert: „Es ist offensichtlich keiner da, der in der Lage ist, das Problem zu lösen. Die Stadt nimmt hier eine Beobachterrolle ein (...) Es geht darum, dass man klare Kante zeigt und sagt: Das muss erledigt werden.”

Und was sagt der Vermieter?

Eigentümerin und Vermieterin des Hochhauses ist die Hansainvest Hanseatische Investment-GmbH. Auf unsere Anfrage hin gibt das Unternehmen eine schriftliche Stellungnahme ab. Weil sich „die Arbeiten deutlich schwieriger als erwartet gestalten”, halte der unbefriedigende Zustand unverändert an.

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Im Podcast: Diese drei Dinge dürfen Vermieter NICHT tun

Wohnungsamt wird Untätigkeit vorgeworfen

Wir konfrontieren auch das Wohnungsamt Düsseldorf mit den Vorwürfen, es habe in der Sache eher eine beobachtende Rolle eingenommen. Friederike Nesselrode, Leiterin des Wohnungsamtes, weist das zurück. „Wir haben (...) diesen Fall sehr intensiv begleitet. Meine Mitarbeiterin hatte mehrfach wöchentlich mit der Hausverwaltung Kontakt.” Aufgabe des Wohnungsamtes sei es, den Vermieter dazu zu bringen, den Mangel zu beheben.

Wann können sich betroffene Mieter ans Wohnungsamt wenden?

Viele Mieter wissen nicht, dass sie sich bei Problemen wie in diesem Fall selbst an die Wohnungsaufsicht wenden können. Friederike Nesselrode erklärt: „Wenn ein Mangel im Haus vorliegt, zum Beispiel eine defekte Heizung, ein nicht funktionierender Aufzug, nicht schließende Fenster, nicht schließende Haustüren, dann muss man sich zunächst an seinen Vermieter wenden und ihn bitten, diesen Mangel zu beheben. Wenn man dort aber auf Granit beißt aus unterschiedlichen Gründen, dann kann man sich an uns wenden und wir schicken dann auch ein Ermittlungsteam raus. Und dann läuft unser Verfahren an.” (ija)