Anklage wegen zwei Mordversuchen

Frau (32) soll Ehemann mit Drinks und Muffins vergiftet haben

Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu Herzrhythmusstörungen führen. (Illustration)
Die 32-Jährige soll ihrem Mann einen Giftdrink gegeben haben – er erblindete.
Finn Winkler/dpa

Dieser Fall lässt auch die Richterin nicht kalt!
In Österreich hat laut Staatsanwaltschaft eine 32-Jährige ihren Partner aus Habsucht mit einem giftigen Getränk sowie mit Schnitten in den Unterarm zweimal zu töten versucht.

Richterin spricht von fast einzigartiger Tat

Die vor dem Landesgericht Korneuburg angeklagte Frau bestritt zu Beginn des Prozesses wegen zweifachen Mordversuchs eine Tötungsabsicht. Der vermögende 42-jährige Landwirt überlebte beide Attacken nur äußerst knapp, aber erblindete fast völlig nach dem Verzehr des Getränks – einer Mischung aus Methanol und sogenannten Magic Mushrooms.

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Die Beschuldigte war von ihrem Partner als Alleinerbin eingesetzt worden. Die Staatsanwältin bezeichnete das Handeln der Frau als „fast einzigartig” in Hinblick auf Manipulation und Kaltblütigkeit.

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Opfer erblindet nach Methanol im Cocktail

Zu den Mordversuchen soll es im Sommer und Herbst 2022 gekommen sein. Bei einer Feier trank das Opfer ein von seiner Partnerin gereichtes Getränk in einem Zug aus. Das Methanol im Cocktail ließ den 42-Jährigen laut Anklage fast erblinden. Nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus pflegte ihn die Angeklagte einige Zeit.

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Im November 2022 schließlich seien ihm Muffins und Tabletten – angeblich Nahrungsergänzungsmittel - angeboten worden. Vielmehr seien es aber Schlaftabletten gewesen, so die Anklage. Im tiefen Schlaf soll die Verdächtige dem Mann dann Schnitte im Unterarm zugefügt haben, um so einen Suizid vorzutäuschen. „Das war komplett dumm und ich habe das in meiner Verzweiflung gemacht”, sagte die Angeklagte heute.

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Angeklagte erfindet Messerangriff durch ihren erblindeten Mann

Im Mai 2023 schließlich wurde die 32-Jährige mit Bauchverletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo sie behauptete, ihr Partner sei mit dem Rad zu ihrer Wohnung gefahren und habe sie mit einem Messer attackiert. Tatsächlich geriet der Mann unter Verdacht, bis ein Experte die Behörden überzeugte, dass der 42-Jährige mangels Augenlicht nie mit dem Rad fahren könnte. Die Frau hatte sich die Wunden laut Staatsanwaltschaft selbst beigebracht.

Die Angeklagte leidet einem Gutachten zufolge an einer Persönlichkeitsstörung, ist aber zurechnungsfähig. Nach drei weiteren Prozesstagen ist das Urteil für den 13. November geplant. (dpa)