„In jeder Familie in Frankreich hat man ein gebrochenes Herz”
Sieben Menschen sterben in Flammen-Hölle von Nizza

Unter den Opfern sind drei unschuldige Kinder!
Bei einem wohl absichtlich gelegten Brand in einem Wohnblock eines Problemviertels im südfranzösischen Nizza sind sieben Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer brach in den drei unteren Stockwerken eines Wohnblocks aus.
Augenzeugen stehen unter Schock
Unter den Toten sind den Angaben nach drei Kinder von fünf, sieben und zehn Jahren. Außerdem sei ein Bewohner lebensgefährlich verletzt worden, teilte Innenminister Gérald Darmanin mit. Vor Ort spielten sich dramatische Szenen ab: Um den Flammen im obersten siebten Stockwerk zu entkommen, sprangen zwei Menschen aus dem Fenster, einer kam dabei ums Leben.
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Wie der Polizeipräfekt dem Sender BFMTV sagte, rannte die Mutter der getöteten Kinder noch in die Flammen. Doch sie schafft es nicht, die Kleinen zu retten. Sie und ihre Kinder sterben in der Flammenhölle. Augenzeugen, darunter auch Polizeibeamte, standen unter Schock. Die Familie der Opfer stammt von den Komoren, eine Inselgruppe im Indischen Ozean. Die Gemeinschaft der Menschen aus dem ostafrikanischen Inselstaat reagierte besonders betroffen.
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Nach vorläufigen Ermittlungen sei das verheerende Feuer absichtlich in den drei unteren Stockwerken des Wohnblocks gelegt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Tatverdächtig sind demnach drei junge Männer, die mit einem Auto vor dem Wohnblock vorfuhren, die Zugangstüre aufbrachen und unmittelbar vor Start des Brandes flohen.
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Flammen bis ins oberste Stockwerk
Videoaufnahmen zeigten, wie drei Vermummte nachts gegen 3.00 Uhr Benzin ins Treppenhaus gegossen und angezündet hätten, sagte Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi. Die Flammen seien dann bis in das oberste Stockwerk geschlagen.
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Der Bürgermeister vermutet einen Zusammenhang zwischen der Brandstiftung und dem Kampf der Behörden gegen den Drogenhandel im Problemviertel „Les Moulins”. Der Polizei war es dabei zuletzt gelungen, Dealer aus einigen der Wohnblöcke zu vertreiben, von wo aus diese ihr Geschäft betreiben. „Ich wünsche mir, dass diese Barbaren so schnell wie möglich gefunden und für den Rest ihres Lebens verurteilt werden”, sagte Estrosi mit Blick auf die Brandstifter.
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„Die Ermittlungen kommen voran und es wird nach drei Menschen gefahndet”, sagte der sichtlich betroffene Premierminister Gabriel Attal am Brandort. „Alles wird in Bewegung gesetzt, um sie zu finden und sie werden sehr schwer bestraft werden.” Dieser Brand sei absolut schrecklich. „In jedem Haushalt in Frankreich, in jeder Familie in Frankreich hat man ein gebrochenes Herz”, sagte Attal. (dpa)