Wenn es plötzlich brenntRettet die Feuerwehr auch eure Tiere?

Wenn’s brennt, müssen ALLE ganz schnell raus.
Alle, das heißt auch Katze, Hund und Fische. Aber was tun, wenn sich die Tiere verstecken oder einfach nicht transportierfähig sind? Wie wird die Feuerwehr darüber informiert, dass Tiere im Haus sind? Und ist die Feuerwehr überhaupt dazu verpflichtet, eure tierischen Mitbewohner zu retten?
„Tierleben retten ist unsere zweite Priorität“
Auf die zweite Frage gibt es eine klare Antwort, die Tierbesitzer beruhigen dürfte. Ja! Die Feuerwehr hat die Aufgabe, Tiere aus Notlagen zu retten. Der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Frank Hachemer sagt im RTL-Interview: „An erster Stelle stehen für uns die Menschenleben, Tierleben retten ist unsere zweite Priorität, auch da tut die Feuerwehr alles, was möglich ist.“ Heißt also: Sind alle Menschen in Sicherheit, kümmern sich die Wehrleute auch um Haustiere. Dabei geht es nicht nur um Säugetiere, sondern unter Umständen auch um Amphibien oder Fische.
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Am besten ist, wenn ihr bereits beim Notruf dem Disponenten mitteilt, dass auch Tiere im Haus sind. Sinnvoll ist es außerdem, den Feuerwehrkräften vor Ort Bescheid zu geben, dass noch Tiere gerettet werden müssen. Etwa: „Der Hund ist noch im Obergeschoss.“ Auch Schilder, die auf Tiere hinweisen, werden von der Feuerwehr einbezogen. Damit bekommt das „Warnung vor dem Hund“-Schild am Hoftor noch eine weitere Bedeutung. Genormte Schilder gebe es allerdings nicht. Nachbarn, die Bescheid wissen, können für den Fall, dass ihr nicht da seid, durch ihre Infos an die Feuerwehr zum Lebensretter eures Haustiers werden.
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Menschen können im Schlaf nicht riechen
Bei Frank Hachemer ist übrigens ein Hund verantwortlich dafür, dass er Feuerwehrmann geworden ist. „Ich habe gesehen, wie Feuerwehrleute einen großen Bernhardiner bei einem Brand aus einem Haus gerettet haben. Da war ich überzeugt: ‚Das ist toll, das will ich auch machen‘“, erzählt er RTL.
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Einen Fehler sollten aber vor allem Hundebesitzer nicht machen: auf Rauchmelder verzichten, weil der Hund den Brand ja riechen könne. Denn wie auch Menschen können Hunde im Schlaf gar nicht riechen, der Geruchssinn sei dann ausgeschaltet. Deshalb nehmen Menschen Brandgeruch im Schlaf nicht wahr – und Hunde eben auch nicht. Hachemer appelliert: „Heimrauchmelder sind Pflicht.“ In erster Linie seien sie nämlich genau für diesen Fall gedacht: Es brennt, während wir schlafen. Das Piepen wecke die Betroffenen in jedem Fall auf.
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Und dann gelte: Feuerwehr informieren und „sich überhaupt nicht aufhalten, man sollte gar nichts suchen“, erklärt Hachemer. „So schnell wie möglich in Sicherheit bringen“, das sei das Entscheidende. Denn: „Bei einem Brand kommt es auf Minuten, wenn nicht Sekunden an.“ Den Brand am besten bekämpfen, das könne die Feuerwehr. Und die hat auch die geliebten Haustiere immer fest im Blick.