Kind (2) und Mann (41) in Aschaffenburg getötetMachte der Messer-Mann (28) Jagd auf unschuldige Kita-Kinder?

Bluttat am helllichten Tag.
Der Mann, der in Aschaffenburg zwei Menschen getötet hat, soll nach RTL-Informationen eine Kita-Gruppe angegriffen haben. Bei der Attacke starben ein zweijähriges Kind und ein 41-jähriger Mann. Drei Menschen wurden verletzt, zum Teil schwer.

Messerangriff in Aschaffenburg: Erzieherinnen merkten, dass jemand der Gruppe folgte

Der Angriff ereignete sich am Mittwoch gegen 11.45 Uhr im Park Schöntal in der fränkischen Stadt. Erzieherinnen einer Aschaffenburger Kinderkrippe sollen mit fünf Kleinkindern im Schöntal unterwegs gewesen sein, berichtet das Main-Echo. Der Angreifer soll der Gruppe gefolgt sein, was den Erzieherinnen auffiel. Sie wollten das Schöntal verlassen. Doch als sie gehen wollten, soll der Mann die Gruppe mit einem Messer angegriffen und offenbar gezielt die Kinder im Visier gehabt haben.

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Eine Erzieherin wurde dem Bericht zufolge verletzt und kam ins Krankenhaus, eine weitere Erzieherin wird psychologisch betreut. Die anderen Kinder wurden von ihren Eltern abgeholt und werden ebenfalls psychologisch betreut.

Dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zufolge wollte der 41-Jährige die Kinder vor dem Angreifer schützen. Seinen Einsatz bezahlte er mit dem Leben. Drei weitere Personen, darunter ein zweijähriges syrisches Mädchen, ein 72-jähriger deutscher Mann und eine 59-jährige Erzieherin der Kindergartengruppe, wurden bei dem Angriff laut Polizei zum Teil schwer verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Das Kind, der Mann und die 59-jährige deutsche Frau befinden sich nach gegenwärtigen Informationen außer Lebensgefahr.

Der getötete Zweijährige sei marokkanischer Herkunft und stehe nicht mit dem getöteten 41-Jährigen in Verbindung, sagte ein Polizeisprecher zu RTL.

Angreifer von Aschaffenburg war schon einmal psychisch auffällig

Zwei Menschen starben bei der Attacke.
Bei dem Messerangriff starben zwei Menschen.
Ralf Hettler/dpa

Ein 28-jähriger Mann mit afghanischer Staatsangehörigkeit wurde als Verdächtiger festgenommen. Er wohnte nach dpa-Informationen in einer Asylunterkunft in der Gegend und war schon einmal psychisch auffällig. Ob er sich bei seiner Festnahme wehrte, war zunächst nicht öffentlich bekannt. Auch zu seiner Vorgeschichte gab es zunächst keine gesicherten Informationen. Zum Beispiel, ob er polizeibekannt ist und wann er nach Deutschland kam. Die Polizei stellte die mutmaßliche Tatwaffe – ein Messer – sicher.

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Markus Söder spricht von einem „entsetzlichen Tag” für Bayern

Nach der Gewalttat von Aschaffenburg spricht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder von einem „entsetzlichen Tag” für Bayern. „Die schrecklichen Nachrichten aus Aschaffenburg machen uns zutiefst betroffen. Wir trauern um die Opfer einer feigen und niederträchtigen Tat”, teilte der CSU-Chef mit. „Wir trauern um ein kleines, unschuldiges Kind, das tödlich verletzt wurde. Wir trauern um einen Helfer, der seine Zivilcourage mit dem eigenen Leben bezahlt hat.” Söder forderte, die Umstände „dieser unfassbaren Tat” müssten restlos aufgeklärt werden. „Doch jetzt ist die Zeit des Innehaltens. Es tut einfach nur weh. Wir beten für die Opfer und ihre Angehörigen. Wir hoffen auf rasche und vollständige Genesung aller Verletzten.” Söder dankte allen Helfern und Einsatzkräften. „Bayern steht in diesen schweren Stunden zusammen.”

Es handele sich um „eine unfassbare Terror-Tat”, sagt Bundeskanzler Olaf Scholz. „Unter den Toten befindet sich auch ein Kleinkind. Unser ist bei den Opfern und ihren Angehörigen. Aber das genügt nicht: Ich bin es leid, wenn sich alle paar Wochen solche Gewalttaten bei uns zutragen. Von Tätern, die eigentlich zu uns gekommen sind, um hier Schutz zu finden. Da ist falsch verstandene Toleranz völlig unangebracht. Die Behörden müssen mit Hochdruck aufklären, warum der Attentäter überhaupt noch in Deutschland war. Aus den gewonnenen Erkenntnissen müssen sofort Konsequenzen folgen – es reicht nicht, zu reden.”

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser zeigt sich erschüttert: „Meine Gedanken und mein tief empfundenes Mitgefühl sind bei den Eltern des getöteten Kindes, für die es keine schrecklichere Nachricht geben könnte. Mein tiefes Mitgefühl gilt ebenso der Familie des Mannes, der durch diese brutale Tat sein Leben verloren hat. Den Schwerverletzten wünsche ich von ganzem Herzen, dass sie wieder genesen können. Den Einsatzkräften der Polizei und den Rettungsdiensten gilt unser herzlicher Dank. Die Ermittlungen werden die Hintergründe dieser furchtbaren Gewalttat aufklären.”