Alexander Meisner (61) seit Wochen auf der Flucht

Lebt der Westerwald-Killer überhaupt noch?

von Stephanie Schmidt und Sebastian Stöckmann

Es gibt von ihm nicht die geringste Spur.
Kann Westerwald-Killer Alexander Meisner (61) überhaupt noch leben, falls er sich in der Natur versteckt? Survival-Experte Sven Gerbeth gibt im Gespräch mit RTL eine Einschätzung.

Alexander Meisner soll ganze Familie ausgelöscht haben

Suche nach Alexander Meisner im Wald bei Weitefeld
Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach Alexander Meisner.
dpa / Polizei

„Natürlich kann man dreieinhalb Wochen mit entsprechender Kenntnis und Ausrüstung im Wald überleben”, sagt Gerbeth. „Voraussetzung ist immer Wasser. Momentan gibt es auch ein reichhaltiges Nahrungsangebot in der Natur, sodass man sich auch relativ gut ernähren kann.”

Meisner soll in der Nacht zum 6. April eine ganze Familie ausgelöscht haben. Gegen 3.45 Uhr wählt die 44-jährige Nadine den Notruf, schreit am Telefon um ihr Leben. Die Polizei eilt zum Haus der Familie in Weitefeld (Kreis Altenkirchen), doch sie kommt zu spät. Im Haus finden sie die Leichen von Nadine, ihrem Mann Kai (47) und Sohn Kilian (16). Sie wurden mit Schüssen und Stichen getötet und waren nach RTL-Informationen teilweise mit Kabelbindern gefesselt.

Lese-Tipp: Westerwald-Killer seit Wochen auf der Flucht – jetzt warnt die Polizei vor falschen Sichtungen

Westerwald-Killer stammt aus Nachbarort von Weitefeld

Der mutmaßliche Mörder stammt aus einem Nachbarort von Weitefeld; die Polizei fahndet mit einem Großaufgebot nach ihm. Doch bis heute gibt es von Alexander Meisner keine Spur.

Im Westerwald gibt es große Waldgebiete, in denen sich der 61-Jährige verstecken könnte. Survival-Experte Gerbeth glaubt nicht, dass Meisner dort schnell an seine Grenzen geraten würde. „Die Gesamtsituation zum Überleben schätze ich als gut ein” sagt er. „Auch wenn man verletzt ist, gibt es gute Medizin in der Natur, zum Beispiel Weidenrinde als natürliches Schmerzmittel oder auch Spitzwegerich für einen schnelleren Heilungsprozess.”

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Bis heute kein Lebenszeichen vom Westerwald-Killer

Meisner könne „sicher noch leben”; vielleicht sei er sogar ein guter Überlebenstechniker, erläutert der Experte. „Zur Grundausstattung gehört immer etwas zum Feuermachen, ein guter und robuster Schlafsack, eine gute Isomatte sowie eine regelrechte Plane. Außerdem ein Messer, Wasserfilter, sogenannte Notfallnahrung und gute Bekleidung. Das Ganze wiegt nicht mehr als 20 Kilogramm und passt alles gut in einen Rucksack.”

An der Suche nach dem Täter waren bislang mehr als 1.000 Polizisten beteiligt – doch es fehle von ihm weiterhin „jedes belastbare Lebenszeichen”, teilte die Staatsanwaltschaft mehr als drei Wochen nach der Tat mit. „Wir können derzeit keine Option ausschließen.” Es werde weiterhin umfangreich gefahndet, zum Teil auch verdeckt.