Polizei untersucht Umstände von Gewaltausbruch in in Ecuador Krawalle im Gefängnis: 31 Tote, viele Opfer erstickt

Gefängnis in Ecuador (Symbolfoto)
Gefängnis in Ecuador (Symbolfoto)
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Gewaltexzess im Gefängnis!
Nach gewaltsamen Zusammenstößen in einer Haftanstalt in Ecuador haben die Behörden 31 Tote gemeldet. Bei bewaffneten Auseinandersetzungen waren in der Nacht zum Sonntag zunächst vier Menschen getötet worden, wie die Gefängnisverwaltung des südamerikanischen Landes mitteilte. Am Nachmittag seien dann 27 Insassen tot aufgefunden worden. Diese seien erstickt, die genaueren Umstände würden noch ermittelt.

Schüsse, Explosionen und Hilferufe in der Nacht

Anwohnerinnen und Anwohner hatten in der Nacht Schüsse, Explosionen und Hilferufe aus dem Inneren des Gefängnisses in Machala in der Provinz El Oro gehört. Neben den vier Toten wurden in der Nacht 33 Insassen und ein Polizist verletzt, wie die Gefängnisverwaltung mitteilte. Demnach kamen bei dem Häftlingsaufstand Schusswaffen und Sprengstoff zum Einsatz.

Der Gefängnisverwaltung zufolge griffen Eliteeinheiten der Polizei „umgehend” ein und nahmen in der Haftanstalt sieben Menschen fest. Sie hätten die Kontrolle über das Gefängnis zurückerlangt.

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Hunderte Tote durch rivalisierende Drogenbanden

Die Haftanstalten in dem südamerikanischen Land sind schon vor Jahren zu Zentralen des organisierten Drogenhandels geworden, immer wieder kommt es dort zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern verfeindeter Banden. Dabei wurden seit 2021 fast 500 Menschen getötet.

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Die jüngste Gewalt könnte mit Plänen zusammenhängen, einige Insassen in ein neues Hochsicherheitsgefängnis zu verlegen, das Präsident Daniel Noboa in einer anderen Provinz errichten ließ und das in diesem Monat eröffnet werden soll.

Ende September waren bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Drogenbanden in der Haftanstalt in Machala 13 Insassen und ein Gefängnismitarbeiter getötet worden.

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Ecuador liegt zwischen Kolumbien und Peru, den beiden größten Kokainproduzenten der Welt, galt aber lange als vergleichsweise friedlich und stabil. In den vergangenen Jahren wurde das Land dann selbst zu einer Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel. Seitdem hat auch die Gewaltkriminalität massiv zugenommen. (AFP)