Tatverdächtiger noch flüchtigSchon wieder eine Influencerin erschossen! Marias Killer verkleidete sich als Paketbote

Die 22-Jährige wurde in ihrer Wohnung getötet.
Als Paketbote verkleidet verschafft sich ein Mann Zugang in das Zuhause von Maria Jose Estupiñan. Doch dort hinterlässt er keine Post, sondern nur den blanken Horror. Mit mehreren Schüssen raubt er der Influencerin das Leben – und ergreift die Flucht.

Maria Jose Estupiñan wurde in ihrer Wohnung getötet

Nach Angaben des kolumbianischen Nachrichtensenders Noticias Caracol soll auf einer Überwachungskamera zu sehen sein, wie am 15. Mai ein als Paketbote verkleideter Mann aus Estupiñans Wohnung in Cúcuta flüchtete. Zuvor waren schmerzerfüllte Schreie einer Frau zu hören – auf Estupiñan wurde mehrfach geschossen, die Influencerin erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen.

Maria Jose Estupiñan wurde in ihrer Wohnung erschossen.
Maria Jose Estupiñan wurde in ihrer Wohnung erschossen.
Facebook/Maria Jose Estupiñan

Die Behörden gehen von einem Femizid aus, einer Tötung einer Frau oder eines Mädchens aus geschlechtsspezifischen Gründen. Bei dem noch flüchtigen Tatverdächtigen soll es sich um den gewalttätigen Ex-Freund handeln.

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Immer wieder soll Estupiñan in der Vergangenheit von ihrem Ex-Partner belästigt und missbraucht worden sein. Voller Angst erstattet sie mehrfach Anzeige, hofft auf Schutz und Sicherheit, berichtet der Nachrichtensender.

Influencerin gewann einen Tag vor ihrem Tod einen Prozess

Und tatsächlich gewinnt die junge Frau den Prozess, doch der Wunsch auf ein gewaltfreies Leben bleibt ihr verwehrt. Nur einen Tag später klingelt der Killer an ihrer Tür.

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Maria Jose Estupiñan studierte in Cúcuta in Kolumbien.
Maria Jose Estupiñan studierte in Cúcuta in Kolumbien.
Facebook/Maria Jose Estupiñan

Magda Victoria Acosta, Präsidentin der Nationalen Kommission für Geschlechterfragen in der kolumbianischen Justiz, enthüllt auf einer Pressekonferenz, dass Estupiñan nach dem gewonnen Prozess eine Belohnung in Höhe von rund 6.300 Euro zustand. Nur einen Tag nach dem Urteil kam es zu dem tödlichen Überfall. „Sie war eine junge, unternehmungslustige Frau mit ihrem ganzen Leben noch vor sich, aber diese Träume wurden wie die Träume vieler Frauen in diesem Land zerstört“, erzählte Acosta.

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Erinnerungen an Femizid aus Mexiko

Der Fall erinnert an einen ähnlichen Mord aus Mexiko. Die Influencerin Valeria Márquez wurde am 13. Mai in ihrem Schönheitssalon in Mexiko erschossen. Die Bluttat geschah, als die 23-Jährige gerade im Social-Media-Livestream zu sehen war. Auch in diesem Fall ermitteln die Behörden wegen eines Femizids. (fkl)

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Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist ein Angebot des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BaFzA) und rund um die Uhr, anonym und kostenfrei erreichbar.

Telefonnummer: 116 016

Auf www.hilfetelefon.de findet zudem eine Online-Beratung statt.