Falls ihr euch wundert …

Post streikt – zahlreiche Briefe bleiben liegen

Mindestens seit Oktober fanden zahlreiche Pakete im Landkreis Schaumburg ihren Weg nicht an die Haustür der Adressaten. (Symbolbild)
Dieses Bild bot sich zahlreichen Menschen heute in Deutschland nicht. (Symbolbild)
Wolf von Dewitz/dpa

Wieder bleiben Pakete liegen!
Wegen eines Warnstreiks bei der Post sind viele Briefkästen leer geblieben. Weil rund 4.500 Beschäftigte in Zustell-Stützpunkten im ganzen Bundesgebiet ihre Arbeit niedergelegt haben, seien jeweils fünf Prozent der Tagesmenge an Briefen und Paketen vorerst liegengeblieben, teilte das Bonner Unternehmen mit.

Verdi will mehr Geld für Postboten

„Wir gehen davon aus, dass diese Rückstände in den nächsten Tagen zügig bearbeitet werden.” Die Folgen der Warnstreiks waren am Donnerstag deutlich schwächer als am Mittwoch, als Firmenangaben zufolge jedes vierte Paket nicht zugestellt werden konnte.

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Verdi hatte zum Ausstand in reinen Brief-Standorten sowie in Standorten der sogenannten Verbundzustellung aufgerufen – bei der Verbundzustellung trägt ein Postbote nicht nur Briefe, sondern auch Pakete aus. Nach Angaben der Post vom späten Vormittag legten rund 4500 Beschäftigte ihre Arbeit nieder. Je nach Region sei die Beteiligung unterschiedlich hoch ausgefallen. Manche Standorte in Deutschland wurden auch gar nicht bestreikt.

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Verdi fordert sieben Prozent höhere Entgelte in einem zwölf Monate laufenden Tarifvertrag, der für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und andere Logistik-Mitarbeiter gelten würde. Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent.

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Drei extra Urlaubstage wegen gestiegener Arbeitsbelastung

Außerdem macht sich Verdi für drei Extra-Urlaubstage stark, um der gestiegenen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Wer Verdi-Mitglied ist, soll sogar vier bekommen. Die Post wiederum bietet nur einen Extra-Urlaubstag für die Beschäftigten an, die weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben – also circa zwei Drittel der Belegschaft.

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Die drei bisherigen Verhandlungsrunden brachten kein Ergebnis, für Montag ist die vierte Runde geplant. Schon in den vergangenen Wochen hatte Verdi immer mal wieder zu Warnstreiks in den unterschiedlichen Bereichen aufgerufen, ob im Paket- oder Briefbereich. Das führte mancherorts zu deutlichen Verspätungen bei der Zustellung von Sendungen. (dpa)