Sie gab ihm Geld - er verfolgte sie bis nach Hause

Frau (62) will Obdachlosem (26) helfen – er missbraucht sie monatelang

Rostock will Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht oder bereits betroffen sind, eine feste eigene Wohnung geben. (Symbolbild)
Ein Obdachloser hat in London die Gutmütigkeit einer Frau ausgenutzt und sie über Monate sexuell missbraucht. (Symbolbild)
Marijan Murat/dpa

Sie wollte ihm etwas Gutes tun – und er missbrauchte sie!
Im Dezember 2022 sitzt der obdachlose Kevin Hawkins vor einem Supermarkt in Croydon, in South London und bettelt. Eine Frau (62) hat Mitleid mit ihm, gibt ihm Geld. Einige Tage später steht der heute 26-Jährige plötzlich vor ihrer Tür. Für die Frau beginnt ein Martyrium.

Mit kochendem Wasser übergossen

Als es an der Tür klopft, öffnet das Opfer, berichtet der britische Mirror. Sie lässt den damals 25-Jährigen in ihre Wohnung. Doch dann will Kevin Hawkins nicht mehr gehen. Eine furchtbare Zeit beginnt. Hawkins missbraucht die Frau finanziell, psychisch und physisch, vergewaltigt sie, gießt einmal kochendes Wasser über sie. Das berichtet der britische Mirror. Täglich fordert er Geld von ihr. Sie soll seine Drogenschulden bezahlen. Er nimmt zusammen mit Freunden in ihrem Haus Kokain.

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Dann macht Hawkins einen Fehler. Am 8. August 2023 will er, dass sie noch einmal zur Bank geht. Sie soll mehr Geld holen. Als sich die Frau weigert, zwingt Hawkins sie. „Er hat sie körperlich angegriffen, sie geschlagen, an ihren Haaren gezogen und er hat sie hinter sich her geschleift. Sie fühlte sich, als hätte sie keine andere Wahl, als zu gehen“, schildert die Staatsanwältin Sophie Shotton im Prozess.

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Eine Bankangestellte wird zur Heldin

Hawkins begleitet sein Opfer bis zur Bank, bleibt allerdings draußen stehen. Ein Glücksfall. Denn der Bankangestellten Martina Lee fällt der desolate Zustand der Frau auf. Sie trägt nur Hausschuhe und hat deutliche Verletzungen im Gesicht. Lee informiert die Polizei, die Hawkins noch vor der Bank in Gewahrsam nimmt. Vor Gericht wird Lee später als „wertvolle Angestellte“ bezeichnet, deren Handeln dazu beitrug, dass die Polizei die genauen Umstände erfährt und Hawkins vor Gericht kommt, schreibt der Mirror.

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Die Richterin fasst im Prozess die unfassbare Tat von Kevin Hawkins zusammen: „Das Opfer der von Ihnen begangenen Straftaten ist und war eine verletzliche Frau in ihren 60ern, die das Pech hatte, sie zu treffen – und das Herz hatte, Ihnen helfen zu wollen.“ Er habe ihr Haus übernommen, ihr Geld geraubt. Das Opfer bestätigt vor Gericht, dass es keine Beziehung zwischen ihr und Hawkins gegeben habe.

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Täter zu langer Haftstrafe verurteilt

Hawkins hatte sich bereits im März in zwei Fällen von Vergewaltigung, in einem Fall von schwerer Körperverletzung, drei Fällen von Körperverletzung und einem Fall von sexueller Nötigung schuldig bekannt. Ein Gutachter bescheinigte ihm, unter einer Schizophrenie zu leiden. Der Umstand spielt vor Gericht allerdings nur eine kleine Rolle. Die Richterin nennt Hawkins einen „eindeutig gefährlichen“ Mann. Er wird zu einer sogenannten verlängerten Haftstrafe von 28 Jahren verurteilt. 21 Jahre davon wird er im Gefängnis verbringen müssen, die letzten sieben werden zur Bewährung ausgesetzt. (eon)

Hilfe in schwierigen Situationen

Stalking und sexuelle Gewalt sind ernst zu nehmende Themen. Solltet auch ihr betroffen sein, findet ihr Hilfe unter der kostenlosen Hotline 08000 – 116 016 oder unter www.hilfetelefon.de.