Am helllichten Tag!

28-Jähriger versucht Spaziergängerin zu vergewaltigen - Passanten eilen zu Hilfe

Gegen 13 Uhr, also mitten am Tag, wird die Spaziergängerin plötzlich von hinten angegriffen.
Mitten am Tag wird die Spaziergängerin plötzlich von hinten angegriffen. (Archivbild)
RTL Nord

Passanten werden in Hannover ungeahnt zu heldenhaften Rettern.
Eine 44-Jährige geht am Montagmittag (13. Mai) nichtsahnend in der Eilenriede, dem Stadtwald von Hannover, spazieren. Plötzlich greift ein Unbekannter die Frau von hinten an und versucht sie zu vergewaltigen. In letzter Sekunde eilen der Frau vier Passanten zu Hilfe!

Retter halten den Angreifer fest

Gegen 13 Uhr ist die Spaziergängerin in einem Nebenweg der Eilenriede unterwegs, als der Angreifer plötzlich von hinten über die nichtsahnende Frau herfällt, sie würgt und versucht sie auszuziehen. Teilweise gelingt es ihm das auch. Doch die 44-Jährige will das nicht über sich ergehen lassen: Sie wehrt sich lautstark und schreit um Hilfe – mit Erfolg! Eine Passantin und ein Passant hören die Schreie und zögern nicht lange. Mutig eilen sie der Frau in Not zu Hilfe.

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Kurze Zeit später bemerken auch zwei weitere Passanten, darunter ein Polizist außer Dienst, den Angriff und schließen sich der Rettungsaktion an. Sie packen den 28-jährigen Angreifer und halten ihn fest. „Durch ihr Eingreifen verhinderten die vier Zeugen weitere Tathandlungen“, erklärt die Polizei Hannover in einer Pressemitteilung.

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Die Frau wird mit erheblichen Verletzungen im Krankenhaus behandelt

Trotz der heldenhaften Rettungsaktion kann von einem Happy-End leider nicht die Rede sein, denn laut Polizei wurde die angegriffene Frau mit „erheblichen Verletzungen“ in ein Krankenhaus eingeliefert. Wie es ihr jetzt geht, ist zurzeit unbekannt.

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Den 28-jährigen Täter nimmt die Polizei noch vor Ort fest. Gegen ihn wird nun wegen versuchter Vergewaltigung ermittelt. Am Dienstag (14. Mai) wurde er einem Haftrichter vorgeführt, der die Unterbringung in einer Psychiatrie anordnete.

Wie verhalte ich mich in solchen Situationen?

Die Polizei Hannover lobt das vorbildliche Verhalten der Passanten auf Nachfrage von RTL. In Stress-Situationen sei es oft schwer zu entscheiden, ob man helfen oder sich selbst schützen sollte. „Dieses Risiko trotzdem einzugehen, um das Richtige zu tun, wie in diesem Fall, macht es jedoch bei einem derart glimpflichen Ausgang beachtenswert“, so ein Sprecher.

Trotzdem rät die Polizei, in solchen Situationen auf sein Bauchgefühl zu hören und in jedem Fall den Notruf zu wählen. Auch sollte man sich Hilfe von weiteren Passanten suchen. „Natürlich sollte die eigene Unversehrtheit immer oberste Priorität haben, denn nur wer selbst keine Hilfe braucht, kann helfen“, erklärt die Polizei. Falls man nicht aktiv helfen könne, sollte man sich vor Ort so viel wie möglich einprägen, um später eine detaillierte Aussage machen zu können. (rhe)