Behinderung von Rettungskräften

Führerschein abnehmen! Feuerwehr-Chef Banse verlangt härtere Strafen für Gaffer an Unfallorten

Kein Pardon mit Gaffern!
Wer Unfälle filmt oder Rettungskräfte behindert, muss bisher mit Geldstrafen rechnen. Doch Deutschlands oberstem Feuerwehrmann Karl-Heinz Banse geht das nicht weit genug. Er fordert den Führerscheinentzug für die Schaulustigen.

Feuerwehr-Chef fordert Führerscheinentzug für Gaffer

„Gaffer bleiben ein Dauerärgernis bei Einsätzen. Da muss sich etwas ändern”, sagte Karl-Heinz Banse der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Schaulustige, die an Unfallorten die Rettungskräfte behindern, oder sogar den Einsatz filmen, müssen hart bestraft werden.”

Lese-Tipp: Geht es noch dreister? Gaffer gibt sich als Gutachter aus

Früher hätten sich Feuerwehrleute bei Unfall-Einsätzen darauf konzentrieren können, Opfer aus Wracks zu befreien. Heute müssten sie gleichzeitig Opfer retten und Schaulustige fernhalten. Tatsächlich gibt es immer wieder Situationen, in denen wichtiges Personal gebunden ist, um Gaffer abzuhalten.

Deutschlands oberster Feuerwehrmann Karl-Heinz Banse
Deutschlands oberster Feuerwehrmann Karl-Heinz Banse
dpa

An dem Verhalten hätten auch Gesetzesreformen der vergangenen Jahre nichts geändert, die etwa das Fotografieren oder Filmen von Toten unter Strafe gestellt haben, so Banse.

Seit Mai 2017 gibt es ein Gesetz, das Gaffen unter Strafe stellt. Das Strafgesetzbuch sieht für Gaffer, die Rettungsarbeiten behindern oder Unfallopfer fotografieren oder filmen, eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe vor. Auch Fotos zu machen und zu verbreiten, die „die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau” stellen, ist laut Paragraf 201a StGB verboten.

Streaming-Tipp: Hier auf RTL+ die Doku „Gefahr Gaffer - Schaulust auf Deutschlands Straßen” schauen!

Video-Tipp: Gaffer blockieren Autobahn 1

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Geldstrafen reichen nicht

Da bisherige Strafen offenbar nicht abschreckten, fordert der Feuerwehr-Chef Nachbesserungen von der Politik: „Gaffer sollten bestraft werden wie Autofahrer, die während der Fahrt das Handy nutzen – bis zur zeitnahen Abnahme des Führerscheins. Das schreckt mehr ab, als abstrakte Geldstrafen.”

Die Handy-Nutzung am Steuer kann bei besonderer Gefährdung oder bei wiederholten Verstößen mit einem Fahrverbot geahndet werden. (tma)