Sie haben in der Kirche Kerzen aufgestellt und Bilder gemalt, mit weinenden Teddybären. Und sie haben Briefe geschrieben, zum Abschied, mit liebevollen Wünschen für Fabian, der mit gerade mal acht Jahren so brutal aus dem Leben - und aus seiner Heimatgemeinde hier in Güstrow nahe Rostock gerissen wurde. Die Menschen gedenken am Abend des kleinen Jungen - und sind in großer Sorge, weil der Täter noch nicht gefasst ist. 
Robert Ristow, Anwohner: "Man merkt schon eine große Trauer, einen großen Zusammenhalt, aber auch die Unsicherheit bei den Familien."
Marita Banek, Anwohnerin: "Solange der Täter oder die Täterin nicht gefasst ist. Sie haben Angst." 
Dieser Angst, der Unsicherheit begegnen die Menschen gemeinsam in Güstrow. Sie versammeln sich am Abend zu einem Gedenkgottesdienst. Fabians Eltern sind ebenfalls in der Kirche, wollen aber nicht gefilmt werden, um in Ruhe zu trauern. Auch Mitglieder aus Fabians Fußballverein sind da. Sie alle wollen der Familie Halt geben, sagt uns der Bürgermeister - in dieser so grausamen und schmerzhaften Zeit. 
Sascha Zimmermann, Bürgermeister von Güstrow: "Als Bürgermeister sieht man Bewohner auch manchmal gehen und sterben. Aber nicht einen achtjährigen Jungen. Fabian war ein Güstrower, das war unser Kind. Man kann nicht annähernd empfinden, was jetzt hier für ein Schmerz ist und auch Wut auf diese grausame Tat."
Fabian verschwindet am 10. Oktober diesen Jahres. Sofort wird intensiv nach dem Jungen gesucht, vier Tage später dann seine Leiche gefunden - an diesem Tümpel, von der Ex-Freundin des Vaters. Die Obduktion ergibt: Fabian wurde umgebracht. 
Die Staatsanwaltschaft Rostock will den Fall schnellstmöglich aufklären, dabei aber vorerst keine weiteren Details veröffentlichen. Auf unsere Nachfrage heißt es knapp: 
Harald Nowack, Pressesprecher Staatsanwaltschaft Rostock: "Ich kann Ihnen sagen, dass die Ermittlungen andauern. Ein Sexualdelikt kann ausgeschlossen werden."
Die Ermittler durchsuchen in den vergangenen Wochen mehrere Grundstücke, darunter diesen Bau-ernhof. Unklar, was genau die Fahnder suchen, und welcher Spur sie dabei nach-gehen. Diese Fragen nicht öffentlich zu beantworten, ist ein wesentlicher Teil der Suche nach dem Täter, sagen Experten.
Marco Löw, Kriminalist: "Das heißt, wenn der Täter späte eine Aussage macht, wo ich sag: 'das könnte darauf hindeuten, dass er der Täter ist', dann kann der gegnerische Anwalt sagen: 'Moment, das hat er nicht gewusst, weil er der Täter ist, sondern das hat er aus den Medien erfahren." 
 
Es sind quälende Tage für die Menschen in Güstrow nahe Rostock. Voller Trauer. Angst. Und auch Fassungslosigkeit über das grausame Verbrechen.
"Was geht einem bei so einem furchtbaren Fall durch den Kopf?", will unsere Reporterin Leah Grote wissen. 
Anwohnerin: "Ich frage mich einfach nur, wie man zu sowas fähig sein kann?!"
Mehr als 500 Menschen kommen am Abend zum Trauergottesdienst. Vor der Kirche versammeln sich 200 weitere. Eine große Anteilnahme, während in einer kleinen Ecke Kerzen brennen - in Erinnerung an den kleinen Fabian.