Melanie H., Mutter von Nils: "Ich weiß nicht, ob ihr euch vorstellen könnt, wie man sich fühlt, wenn man am Bett sitzt. Um das Leben seines Kindes bangen muss, wenn alles im Leben Revue passiert. Und ich bitte euch darum: 'Habt den Mut! Und meldet euch!"
Nils Mutter Melanie fällt der Schritt in die Öffentlichkeit sichtlich schwer. Aber die 56 -Jährige weiß sich nicht anders zu helfen. Denn seit mehr als zwei Wochen sind die jungen Männer, die ihren Sohn Nils krankenhausreif geprügelt haben sollen, untergetaucht.
Am 10. Oktober fahren Nils und drei Freunde aus Koblenz mit dem Zug nach Köln. Es soll eine ausgelassene Partynacht werden, die aber in einem Albtraum endet.
Benno Groß, Polizei Köln: "Ersten Erkenntnissen zufolge soll der 21-Jährige gemeinsam mit einer Begleiterin in einer Diskothek in der Roonstraße mit den ihr unbekannten Männern in Streit geraten sein. Gegen 3.00 Uhr nachts sollen diese vier Männer den 21- jährigen dann auf der Zülpicher Straße/Ecke Hochstadenstraße angegriffen, zu Boden geschlagen und dann noch auf ihn eingetreten haben."
Wohl erst, als die Freundin eingreift, lassen die Schläger von Nils ab. Dann flüchten sie.
Gemeinsam mit seinen Freunden fährt Nils noch nach Hause. Erst als sich sein Zustand wenige Tage später verschlechtert, geht er ins Krankenhaus. Erst dort wird klar: Der 21-Jährige hat ein schweres Schädel-Hirn-Trauma.
Melanie H., Mutter von Nils: "Erst als ich dann auf Intensiv war und meinen Sohn so liegen gesehen habe, da ist mir erst klar geworden. Was hier passiert sein muss. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen."
Und Nils Zustand verschlechtert sich sogar noch weiter.
Melanie H., Mutter von Nils: "Die Mittellinie des Hirns hat sich um neun Millimeter verschoben und die Blutung hat sich in der gesamten linken Hälfte verteilt. Jetzt braucht es einfach Zeit."
Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen vier Unbekannte. Und sie sucht dringend Zeugen aus der Nacht zum 11. Oktober. Auch Nils Mutter hofft, dass sich endlich jemand meldet.
Melanie H., Nils Mutter: "Ich appelliere an dieser Stelle an die Menschen, die etwas gesehen haben, gehört haben und trotzdem noch glauben, wegschauen zu wollen oder zu müssen, weil man nichts gesehen haben möchte."
Ein Privatmann aus Köln unterstützt die Familie jetzt bei der Suche. Er hat 5.000 Euro zur Belohnung für Hinweise ausgesetzt, um endlich die Männer zu finden, die Nils DAS angetan haben sollen.