„Ablenkung von Epstein-Akten”?
Trump teilt Fakevideo von Barack Obamas Festnahme
„Niemand steht über dem Gesetz!”
Das steht über einem Fake-Video, das US-Präsident Donald Trump im Internet weiterverbreitet. Darauf zu sehen: die Festnahme des früheren Präsidenten Barack Obama. Trump-Kritiker vermuten ein Ablenkungsmanöver in der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Die KI-generierten Szenen haben wir für euch auch im Video.
„Dafür habe ich gestimmt” – Trump-Anhänger feiern Fake-Video
Auf dem offenbar mit Künstlicher Intelligenz erstellten Video ist zu sehen, wie Obama bei einem Treffen mit Trump im Weißen Haus von drei Beamten der Bundespolizei FBI abgeführt wird. Obama sitzt zunächst im Oval Office auf einem Sessel neben seinem Nachfolger, dann kommen FBI-Mitarbeiter ins Bild, die ihn vor Trump auf die Knie zwingen, um Obama Handschellen anzulegen. Der Rechtspopulist quittiert die Szene mit breitem Grinsen. Im zweiten Teil des Videos ist Obama in Isolationshaft in einem Gefängnis zu sehen.
Anhänger von Trumps Maga-Bewegung (kurz für „Make America Great Again”, also „Macht Amerika wieder großartig”) reagierten enthusiastisch auf das Video. „Dafür habe ich gestimmt”, schrieb ein Nutzer auf X. Die Verhaftung Obamas sei erst der Anfang, kommentierte ein anderer.
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Trump hatte versprochen, Licht in Epstein-Skandal zu bringen
Scharfe Kritik übte dagegen die konservative Gruppe „Republikaner gegen Trump” (Republicans against Trump). Sie schrieb im Onlinedienst X, Trump unternehme „alles, um von den Epstein-Akten abzulenken”. Auch Anhänger der Demokraten sprachen von einem Ablenkungsmanöver. Trump hatte Obama und der Demokratischen Partei „Schwindel” in der Epstein-Affäre vorgeworfen.
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Trump ist im Maga-Lager unter Druck geraten, weil seine Regierung nicht wie versprochen Licht in den Skandal um Epstein gebracht hat. Dem US-Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Der Milliardär wurde 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden.
Um den Aufruhr zu beruhigen, hatte Trump seinen Anhängern am Donnerstag die Offenlegung juristischer Dokumente in dem Fall in Aussicht gestellt. Dies ist bisher nicht erfolgt. Auch Fragen zu seinem eigenen, früher engen Verhältnis zu Epstein ließ Trump unbeantwortet. (afp/vho)