Komisches Kompliment
Trump lobt Präsident für sein Englisch, dessen Landessprache Englisch ist

Das ist aber nicht die feine englische Art!
US-Präsident Donald Trump ist wieder einmal mit einer Unhöflichkeit aufgefallen. Bei einem Empfang afrikanischer Staatsoberhäupter machte er Joseph Boakai ein seltsames Kompliment. „So gutes Englisch. (...) Wo haben Sie gelernt, so schön zu sprechen?“, sagte er zu Liberias Präsidenten. In dessen Land ist Englisch Amtssprache.
„Leute am Tisch, die nicht annähernd so gut sprechen können”
Trump fragte: „In Liberia?”. Der Afrikaner antwortete: „Ja, Sir”, sagte Boakai. „Das ist sehr interessant“, so Trump. „Ich habe Leute an diesem Tisch, die nicht annähernd so gut sprechen können.“

Boakai soll amüsiert gewesen sein, so Beobachter. Bei dem Treffen im Weißen Haus soll es betont herzlich zugegangen sein, die Gäste hätten Trump viel gelobt, was diesem sehr gefallen habe, so die Nachrichtenagentur Reuters. Neben dem Liberianer waren Neben Boakai die Staatschefs von Gabun (Brice Oligui Nguema), Guinea-Bissau (Umaro Mokhtar Sissoco Embaló), Mauretanien (Mohamed Ould Ghazouani) und Senegal (Bassirou Diomaye Faye) eingeladen.
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2018 nennt Trump afrikanische Länder „Shithole countries”
In Liberia ist Englisch die offizielle Sprache, obwohl dort auch diverse indigene Sprachen gesprochen werden. Das Land wurde 1822 als Kolonie für freie schwarze Amerikaner gegründet. Die Idee dazu stammte von weißen Amerikanern, die versuchten, ein Problem zu lösen, das sie sahen: die Zukunft von Schwarzen in den USA nach dem Ende der Sklaverei.
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Ob Trump mit der Geschichte Liberias vertraut ist, scheint eher zweifelhaft. Im Januar 2018 hatte der US-Präsident afrikanische Länder sowie Haiti und El Salvador als „Shithole countries“ (deutsch: Dreckloch-Länder) bezeichnet. In diesem Zusammenhang sagte er US-Medien zufolge sinngemäß, dass die USA weniger Menschen aus solchen Ländern aufnehmen sollten, sondern besser aus Staaten wie Norwegen. (mit Material von Reuters)