Mutmaßlicher Serienkiller stirbt durch Giftspritze

„Casanova-Killer” hingerichtet – was hat er mit dem Fall O.J. Simpson zu tun?

Rogers.jpg
Glen Rogers

Wie viele Menschen hat er wirklich auf dem Gewissen?
In Florida ist der mutmaßliche Serienmörder Glen Rogers mit einer Giftspitze hingerichtet worden. Der in den USA als „Casanova-Killer“ bekannte Mann war für den Mord an zwei Frauen verurteilt und in weiteren Mordfällen verdächtigt worden. Der 62-Jährige soll auch mit dem Fall O.J. Simpson zu tun gehabt haben.

„Er ist so ziemlich das Böseste, was ich mir je vorstellen konnte“

Im Jahr 1995 strangulierte Rogers im US-Bundesstaat Kalifornien die 33-jährige Sandra Gallagher. Sie hinterließ drei Kinder. Im selben Jahr ermordete er in Florida Tina Marie Cribbs (34). Die zweifache Mutter hatte er in einer Bar kennengelernt. Für diese beiden Verbrechen wurde er zum Tode verurteilt. Die Schwester eines seiner Opfer sagte im Prozess: „Er ist ein Tier. Er ist so ziemlich das Böseste, was ich mir je vorstellen konnte.“

92730776.jpg
O.J. Simpson und Anna Brown Simpson (Archvifoto, 1993)
AP Photo/Paul Hurschmann

Lese-Tipp: Todeskandidat angeblich zu dick für die Hinrichtung

Weitere Taten konnten ihm nicht nachgewiesen werden, dennoch galt er als Serienmörder. Rogers selbst hatte in einem Polizeiverhör einmal angegeben, 70 Menschen getötet zu haben. Diese Aussage widerrief er allerdings später. In weiteren Bundesstaaten wurde er mit Tötungsdelikten in Verbindung gebracht, weswegen ihn einige Medien als „Cross-Country-Killer“ bezeichneten.

Video: Wunsch erfüllt: Freiwillige erschießen Doppel-Mörder

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Dokumentarfilm spekuliert über Verbindung zum Fall O.J. Simpson

Andere titulierten ihn als „Casanova-Killer“, weil er es angeblich besonders auf Frauen abgesehen hatte. Dabei seien ihm sein gutes Aussehen und sein charmantes Auftreten zugutegekommen, heißt es in US-Medien. Etliche seiner mutmaßlichen Opfer sollen ähnlichen Typs gewesen sein, im Alter um die 30, zierlich und rothaarig.

Lese-Tipp: Nimmt O.J. Simpson sein Geheimnis mit ins Grab?

In einem Dokumentarfilm („Mein Bruder, der Serienmörder“) aus dem Jahr 2010 warfen Rogers Bruder Clay und ein Profiler die Frage auf, ob er der Mann sein könnte, der die Ex-Freundin der US-Sport-Ikone O.J. Simpson getötet hat. Nicole Brown Simpson und ihr Liebhaber Ron Goldman waren 1994 erstochen worden. Der Fall erregte große Aufmerksamkeit, weil Simpson selbst des Mordes verdächtig wurde. Die Bilder von der spektakulären Verfolgungsjagd des ehemaligen Footballstars und dem späteren Prozess gingen um die Welt. Simpson wurde freigesprochen.

Letzte Worte an seine Frau und ein Gruß an Trump

Glen Rogers konnte keine Verbindung zum Fall Simpson nachgewiesen worden. Er wurde am Donnerstag (16. Mai) im Gefängnis von Raiford mit einer Giftspritze getötet. In den USA sind in diesem Jahr bereits 16 Menschen hingerichtet worden.

107110150.jpg
Gefängnis in Raiford im US-Bundesstaat Florida
picture alliance / ZUMAPRESS.com | Cherie Diez

Am Mittwoch hatte der Oberste Gerichtshof ein Gnadengesuch Rogers‘ zurückgewiesen. In seinen letzten Worten dankte der Mörder seiner Frau, die ihn am Tag seines Todes noch besucht hatte. Außerdem versprach er Ermittlern und Opferangehörigen in seiner nebulösen Erklärung, dass „ihre Fragen in naher Zukunft beantwortet werden.“ Details nannte er nicht. Zum Schluss sagt er: „Präsident Trump, machen Sie Amerika weiterhin großartig. Ich bin bereit zu gehen.“