Anwälte wollen neues Verfahren Todeskandidat angeblich zu dick für die Hinrichtung

Michael Tanzi
Der verurteilte Mörder und Vergewaltiger Michael Tanzi
Polizei

Zu fett für die Todesspritze?
Mit dieser ungewöhnlichen Begründung versuchen die Anwälte eines verurteilten Mörders und Vergewaltigers ihrem Mandanten die Todesstrafe zu ersparen. Michael Tanzi sei „krankhaft fettleibig“, außerdem leide er an chronischer Ischialgie, argumentieren sie. Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates Florida sieht das anders.

Florida weist Antrag als unbegründet zurück

Wie US-Medien berichten, soll der 48-jährige Tanzi am 8. April durch eine Giftspritze hingerichtet werden. Der Mann hatte im April 2000 eine Frau in ihrem Auto überfallen, sie als Geisel genommen, vergewaltigt und erwürgt, berichtet unter anderem der Sender NBC. Dafür wurde er 2003 zum Tode verurteilt.

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Seine Anwälte stellten in der vergangenen Woche den Antrag, die Hinrichtung auszusetzen. Sie verstoße gegen den achten Verfassungszusatz, der grausame und ungewöhnlich harte Strafen verbieten, so ihre Begründung. Ihrer Ansicht nach drohten Tanzi durch die Spritze wegen seines Gewichts und seiner Erkrankungen „schwere Schäden und unnötiges Leid“. Daher solle der Fall neu verhandelt werden, fordern sie.

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Floridas Generalstaatsanwalt James Uthmeier wies das am 29. März zurück. Die Bedenken der Tanzi-Anwälte sei „unbegründet“. Die Todesstrafe durch Giftspritzen werde in Florida seit 2017 vollstreckt, die Anwälte hätten jahrelang Zeit gehabt, ihre Bedenken vorzubringen.

Die Hinrichtung Tanzis wäre bereits die dritte in diesem Jahr in Florida. (uvo)